Tuesday, November 26, 2013

Bringschuld und die Kunst einen Blog zu schreiben (1)

Letztes Wochenende hat mich ein Freund aus München besucht, ein Dozent für Kunst & Krempel, sprich: Er bringt Menschen bei, den Pinsel gerade zu halten. Eine brotlose Kunst, die einem nicht gedankt wird, aber er ist ein unbelehrbarer Romantiker. Wenn er wirklich Geld braucht, dann setzt er sich an den Rechner und verlangt Unsummen von Geld. Ah, der süße Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit - selbstverständlich hat sich mal wieder darüber ein lustige Diskussion entwickelt, die zu einer Bringschuld meinerseits geführt haben.

Im Verlauf der Diskussion habe ich mir nämlich auf meine Brust getrommelt und getönt, dass es kein Problem darstellt, eine Anleitung für das Verfassen von Blogs zu schreiben. Nun ja, wer angibt hat mehr vom Leben. Jetzt sitze ich da und raufe mir meine verbliebenen Haare auf dem Kopf, denn eigentlich bin ich mit dem Blog der Laune des Augenblickes und meinen Instinkten gefolgt. Da ist und war kein großer Plan. Aber keine Gefahr ist mir zu groß, wie der geneigte Leser weiß! Diese Bringschuld arbeite ich ab, auch wenn es vermutlich mehrere Teile werden.

Thursday, October 31, 2013

Secret Cards of Awesomeness




"Don't plant your bad days. They grow into weeks. The weeks grow into months. Before you know it you got yourself a bad year."

Tom Waits


Man wacht eines Morgens auf und du weißt tief in deinem Inneren... es ist der perfekte Tag. Das Glück hofiert dich und macht unsinnige Komplimente, die Laune ist unerträglich gut und die Sonne scheint dir aus dem Hintern. Aber wie wir wissen: So etwas kommt selten vor und läßt sich nicht herbei zwingen. Gefühlsmäßig sitzt man öfters in einem tiefen, dunklen Tal der Depression und "Drudge & Misery" sind deine zwei besten Freunde. Was tut man dagegen? Wie kommt man aus diesem Tal der Finsternis? Wie stellt man das ramponierte Selbst wieder her, ohne dem Alkohol zu verfallen? Die Drogerie des Teufels in Form von lustigen Pillen? Öhhmmm, nein. Beides ist keine Antwort oder Lösung, daher habe ich für mich persönlich etwas Besseres entwickelt. Albern, sehr verspielt - aber höchst effektiv: Die "Secret Cards of Awesomeness", das Geheimrezept aus dem Hause Frater Bartmoss.

Wednesday, September 25, 2013

Meine Auffahrt ist geräumt....

Das unheilige Dinge in Dreier-Gruppen kommen, scheint eines der ungeschriebenen Gesetze des Universums zu sein. Meine Drei-Einigkeits-Favoriten der Ignoranz sind seit geraumer Zeit "Meine Auffahrt ist geräumt", "Mein Strom kommt aus der Steckdose..." und "Bei mir stellt die Frau das Essen auf den Tisch.". Das erste Zitat stammt aus einem Landkreis in Bayern, bei dem sich einer bitterlich beschwert hat, dass sein Paket einen Tag zu spät gekommen ist. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass dies während der Schneekatastrophe war, bei der auf den Strassen Bayerns 1.5 Meter Schnee lag. Manchmal reicht der Blick nicht über den Gartenzaun. Im Regelfall bewahrt das einen Menschen davor, seine Überzeugungen der harten Realität auszusetzen und wie wir gelernt haben: Nichtwissen und Ignoranz sind zwei mächtige Kräfte in einem guten Teil unserer Bevölkerung. Schießer Feinripp, die Bierdose in der Hand und der Fernseher am Laufen vermittelt uns genügend Einsicht in das Funktionieren der Welt und wenn etwas störend an unserem Weltbild reibt... die Fernbedienung liegt nicht weit entfernt. Und alles wäre schön, wenn nicht die Buddhisten mit einem feisten Grinsen im Gesicht die so gewonnene Zufriedenheit in den Dreck ziehen.

Tuesday, August 27, 2013

A Zombie named Denise

Von Charles Dickens wird überliefert, dass Fröhlichkeit und Zufriedenheit das Geheimnis der Schönheit sind und - aufgepasst meine Herren und Damen! - beides jugendliches Aussehen konserviert. Das volle Haar gewinnt man jedoch mit innerer Zufriedenheit nicht zurück, dass habe ich aus langen Phasen von Versuch und Irrtum gelernt. Aber wie kommt man nur auf solch ein Thema? Midlife Crisis? Der Bauchumfang größer als der Spiegel? Neue Falten, dort wo keine sein sollten? Falsche Spur. Der Anlass ist banal: Ich hatte mir aus Gründen des Zeitvertreibes ein paar Folgen einer neuen Serie aus den Staaten angesehen, wobei ich noch nicht weiß, ob diese mir gefällt. High School, Menschen unter 20 Jahren mit Problemen, die einen schon lange selbst nicht mehr betreffen - eine schmerzfreie Sache also. Der Herr des Fernsehwesens möge mich mit anspruchsvollen Zeug die nächste Zeit verschonen bitte! Getreu den Prinzipien des lauteren Kulturbolschewismus folgend, bewaffnete ich mich mit einer Tüte Chips und grünem Tee aus einem Plastikbecher und harrte der Dinge, mit denen sich das amerikanische Jungvolk herumplagen muss. Und siehe da: Eine gewisse Chemie zwischen den Darstellern ist nicht zu leugnen, das Drehbuch ist ok und ich bin nicht überfordert. Dann jedoch kam der Auftritt der Mutter unseres jugendlichen Helden...

Wednesday, August 21, 2013

Das Wildschwein in mir

Dass ich relativ wenig schreibe in letzter Zeit hat seinen Grund: Wie viele Menschen schon vor mir und nach mir, plage ich mich zur Abwechslung mit ein paar persönlichen Krisen herum. Darum ist es mir nur wenig peinlich, wenn ich schon wieder über den digitalen Wahnsinn, Konzerne, Regierungen und Sammelwut einen Kommentar abgebe - "Downsizing" der Gedankenwelt und Eingrenzung des Wahrnehmungshorizont nennt man das wohl... damit läßt es sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens viel einfacher konzentrieren.

Saturday, August 17, 2013

Ein grauenhaftes Piratenplakat führt zu....

 .... Random Bullshit! Richtig, ein simples, aber grauenhaftes Wahlplakat hat wüste Assoziationen ausgelöst, während ich auf dem Fahrrad saß. In der Rezension zu "Die Vernetzung der Welt" hatte ich ja davon gesprochen, dass das Buch zwiespältige Gefühle hinterlassen hat und vieles davon beschäftigt mich noch immer. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr kristallisiert sich für mich der Punkt heraus, wie die digitalen Vernetzung der Zukunft dargestellt wird: Als ein Heilsversprechen. Und wer sich darauf einläßt, dem gehört die Zukunft und seine Probleme werden gelöst. Abgesehen von der Tatsache, dass dies erst bewiesen werden muss, werden durch die Vernetzung auf der Oberfläche unserer Leben auf jeden Fall Widersprüche zu sehen sein, deren Grenzen zueinander täglich neu verhandelt werden müssen. Das öffentliche Leben gegen das private Leben, die digitale Welt gegen die analoge Welt des Fleisches.

Ich bin da nicht der Einzige, der diese Widersprüche sieht und die Antworten auf die Konsequenzen des digitalen Zeitalters sind nicht die Piraten-Partei oder sogenannte "Digital Natives". Daher eingestanden: Es fehlt mir an Willen und Glauben, dass die Kunst ein Smartphone oder einen Computer zu bedienen, ein tieferes Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge zur Folge hat. Wer das anzweifelt, kann sich den Homo Automobilus ansehen, der zwar mit dem Auto aufgewachsen ist, aber eher öfters als selten zur Vorstufe eines Volltrottels mutiert, sobald er ein Gaspedal unter seinen Füßen spürt. Für viele Menschen in Deutschland ist das Internet, Hardware in Form von PC, Tablets und Smartphones eine neue eigene Welt, dessen Sprache erst erlernt werden muss. Nur: Dass uns die Digital Natives, die durch das Wunder der späten Geburt mit der neuen Technik aufwachsen, uns alle in eine bessere Zukunft führen werden, dass halte ich für eine Mär. Das hat mit dem gemeinen Autofahrer schon nicht funktioniert und wer sich die geballte gesellschaftliche Kompetenz der Piraten-Partei gerne einmal selbst zu Gemüte führt, wird feststellen: Über die Stufe "Held vom Erdbeerfeld" kommen da die wenigsten raus. Selbst simples Schulwissen der Soziologie in Sachen Gruppenbildung scheint ein unbekanntes Land für die Buben und Mädels zu sein, anderenfalls wären diese vermutlich nicht so überrascht, was alles auf einem Parteitag schiefgehen kann. Oh ja, Gruppenbildung findet im Internet auf die gleiche Art und Weise wie in der Welt des Fleisches statt. Bildung der Führer des Charismas und der Tüchtigkeit, Zuweisung des Narren und der zahlreichen Pappnasenträger. 

Auch wenn mir der eine oder andere Leser nun vehement widerspricht: Aus diesem Grund ist das Internet nicht "about porn", Daten oder Technik. Es geht um Menschen. Es ist ein öffentlichen Versammlungsplatz, der den Menschen die Möglichkeit gibt, mit anderen Menschen zu kommunizieren: Lästern, tratschen, die Pfauenfeder spreizen, sehen und gesehen, angeben und bewundert werden. Und wer in der echten Welt mit seinen Mitmenschen Schwierigkeiten hat, dem hilft auch nicht, dass er mehr Apps auf seiner Schwanzverlängerung hat, als der Nachbar nebenan. Der Transfer von Erfahrungen von der einen in die andere Welt findet auch statt, wenn man sich diesen nicht wünscht - wie zum Beispiel die Krone des Narren, die einem vom böswilligen Volke aufgesetzt wird....

...und dann war ich ein paar Straßen weiter. Aus den Augen, aus dem Sinn - genießt die letzten Sommertage :)

Tuesday, July 30, 2013

Die Vernetzung der Welt


Obwohl ich hin- und hergerissen bin und das Buch sehr zwiespältige Gefühle bei mir hinterlassen hat, spreche ich eine klare Kaufempfehlung aus. Ich glaube, dass man Die Vernetzung der Welt gelesen haben sollte, da es voller Wissen und interessanter Geschichten steckt und weil wir alle an der Zukunft interessiert sein sollten: Eines Tages werden wir schließlich darin leben.

Es ist auf jeden Fall eine schöne Abwechslung, einmal ein Buch in der Hand zu haben, dem man anmerkt, dass es von Menschen geschrieben worden ist, die sich professionell mit dem Internet und dessen Möglichkeiten beschäftigen. Auf der anderen Seite habe ich mir mehr von den zwei Autoren erwartet, die maßgeblich an der Entwicklung unserer digitalen Zukunft beteiligt sind. Auch wenn es im ersten Augenblick wie ein Widerspruch klingt: Die größte Schwäche des Buches ist die Anhäufung von Argumenten für und gegen die Möglichkeiten, die das Internet bietet.

Thursday, July 25, 2013

König Obama I.

Irgendwie erinnert mich Prism und all die anderen schmutzigen kleinen Programme der Regierungen an eine gewisse Institution in der Antike: Die Bibliothek von Alexandria. Auch dort wurde der Wissenserwerb auf sehr fragwürdige Art und Weise betrieben. Um an all das Wissen zu kommen, wurde das Prinzip und die Idee der Wegelagerei bemüht. Schiffe, als auch Händler wurden nach interessanten Büchern und Schriftrollen durchsucht, die dann beschlagnahmt worden sind. Auch wenn das Bild von einem Meer aus Daten auf den ersten Blick von weit weg hergeholt zu sein scheint, geht mir diese Analogie nicht mehr aus dem Kopf. Im Gegensatz zu heute, hatten die bösen Bibliothekare zumindest ansatzweise Anstand: Die ehemaligen Eigentümer der Schriftrollen bekamen zuweilen Kopien und Abschriften zurück. Hmm, ob ich die NSA nach verloren gegangene Daten meiner geschrotteten Festplatte fragen kann?

Das Interessante an der Geschichte der Bibliothek ist eigentlich, dass durch das gesammelte Wissen und Kultur eine nicht unbedeutende Macht entstand, die dazu benutzt wurde, Königsmacher zu spielen: Das unsägliche Kapitel aus dem Geschichtsunterricht mit dem ptolemäischen Königen. Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde, welchen König und Machtgruppe die NSA unterstützt oder gar eingesetzt hat. Werden wir einen König Obama den Ersten erleben? Als eine Marionette in der Hand finsterer Geheimdienste? Wird Amerika eine monotheistische Monarchie werden?

Führwahr interessante Zeiten, die da kommen werden!

Tuesday, July 23, 2013

Der Tanz der Elstern


Trunken vom gestohlenen Wein saß die Elster auf dem Dach und beobachtete misstrauisch das bunte Treiben auf dem Marktplatz. Ein neues Geschmeide musste her, denn der Rat der Elstern tagte in der kommenden Nacht und mit dem alten Schmuck konnte sie sich nicht bei Ihren Schwestern blicken lassen. Menschen mit bunten und farbenfrohen Gewändern mischten sich zu hunderten unter die Händler, die lautstark ihren Waren anpriesen: "Beim Barte des Propheten! Kauft diese Feigen!".


Gefiederter Wüstling!

Sunday, July 21, 2013

Das Wort zum Sonntag

Sonntag Abend, der Montag droht mit Fremdbestimmung in Form von Arbeit. Zeit also für ein paar Phrasen und mit zitternder Stimme wider des "pösen" Kapitalismus zu wettern. Denn dieser goldene Apfel ist in seinem Inneren faul, dass sage ich euch. Frei nach Chesterton: "Das Problem mit dem Kapitalismus ist, dass es zu wenige Kapitalisten gibt", sprich: Menschen die am Reichtum unserer Gesellschaft teil haben.

Wie ich darauf komme? Unter anderem ein Bericht, der besagt, das Praktikanten in Brüssel für bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung gestreikt haben. Nach 17 Jahren Schule und Universität, mehrere Fremdsprachen, Auslandsaufenthalten und andere Kleinigkeiten, fristen gut ausgebildete Menschen Ihr Dasein mit EUR 500 - EUR 700 im Monat - nennt es eine unglückliche Kombination von befristeten Arbeitsverträgen und dem Prinzip Hoffnung. Das ist bitter und im übrigen nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal von Brüssel: Andere Städte, gleiche Unsitten. Es gibt genügend Freunde und Bekannte, die das lustige "Praktikanten-Karussell" mit der Mohrrübe "Festanstellung" mitgemacht haben.

Sunday, July 14, 2013

Civilisation V: Brave New World

Weltherrschaft! Religiöser Wahnsinn! Handel, Touristen und Moneten! Kurz: Brave New World (Add-On), die nächste Erweiterung für Civilisation V, ist herausgekommen. Gut gelungen, viele sinnige Veränderungen und es macht eine Höllenlaune zu spielen. Diese Erweiterung, meine Damen und Herren Gesangsverein, ist grandios und hat für mich den gleichen Stellenwert wie damals "Beyond the Sword" aus dem vierten Teil. Und ich weiß: Typische Nerd-Schwärmerei am ersten Wochenende. Vermutlich werde ich bittere Tränen in meine Tastatur weinen, gleich nächste Woche.

Tuesday, July 9, 2013

Netrunner: Nachrichten aus der digitalen Unterwelt

In den letzten Wochen war ich nicht nur schwer beschäftigt mit den harschen Anforderungen unserer analogen Welt, sondern auch mit Datendiebstahl und dem Einbruch in gut geschützter Computersysteme.

An die Pappnasen Fraktion NSA: Selbstverständlich spreche ich hier über ein Kartenspiel. Datendiebstahl in der wirklichen Welt würde Kenntnisse voraussetzen, die ich niemals erworben habe. Hört ihr? Ich bin ein DAU (Dümmster Anzunehmender User)! 

Das genannte Spiel ist Android Netrunner: The Card Game und wahrlich ich sage euch: Geiles Game. Die erste Version kam vor etwa 15 Jahren als normales Trading Card Game auf den Markt und das Design war für die damalige Zeit klasse, finster und stimmig: Cyberpunk von der feinsten Sorte. Am ehesten kann man das Setting als eine Mischung zwischen Bladerunner und Neuromancer beschreiben. Riesige Konzerne bestimmen das Leben auf der Erde und das Internet hat sich zu einem gigantischen Netzwerk entwickelt, dass auch die Kolonien im Sonnensystem umfasst. Es ist der Spielplatz für Hacker und Runner, Kriminelle und digitale Wüstlinge, die versuchen ihren Anteil an Credits für das tägliche Überleben abzustauben.

Monday, July 1, 2013

Schweinskram verboten!

Meine Damen und Herren, es leuchtet Hoffnung fern am Horizont! Tante Google hat eine Offensive gegen den verbrecherischen und gottlosen Schweinskram im Internet gestartet! Blogger auf blogger.com, die sich mit dem Thema Sexualität beschäftigen und erwachsene Inhalte präsentieren, haben folgende Botschaft bekommen:

"Important Update to Adult Content Policy on Blogger
        
You are receiving this message because you are the admin of a blog hosted on Blogger which is identified to have Adult content....

Please be advised that on June 30th 2013, we will be updating our Content Policy to strictly prohibit the monetization of Adult content on Blogger.  
...if your adult blog currently has advertisements which are adult in nature, you should remove them as soon as possible as to avoid any potential Terms of Service violation and/or content removals.

Sincerely,
The Blogger Team"

Da geht doch einem das Herz auf, nicht wahr? Aber ärgerlich dazu, denn ich wollte schon ein völlig neues Konzept online stellen, das unter anderem singende Brüste beinhaltet! Mit sprechenden Geschlechtsteilen, welche die Philosopie Karl Poppers in allen Details diskutieren. Große Kunst! Isch schwör! Beim Barte meiner italienischen Großmutter! Muss man gesehen haben! Aber.... *schwerer Seufzer*... ich muss es euch - dem geneigten Leser - leider vorenthalten.

Die Frage, die ich mir heimlich stelle, ist folgende: Was hat Tante Google wohl bewegt, diesen schon lange fälligen Schritt zu machen und mit dem puritanische Banner der Gerechtigkeit die Zitadellen des virtuellen Schmutzes zu stürmen? Gibt es wohlmöglich einen Zusammenhang mit dem 10jährigen Bestehen von AdSense? Ihr wisst schon, das Werbeprogramm, bei dem ich lebenslang gesperrt bin... das hatte ich im Postfach:

"Fast-forward 10 years, and AdSense has become a core part of Google’s advertising business. The AdSense community has grown to include more than 2 million publishers, and last year alone, publishers earned more than $7 billion from AdSense."

Vielleicht waren 7 Milliarden Taler die letzten 10 Jahre doch wohl etwas zu wenig. Wird Google als uramerikanisches Unternehmen jetzt den Umsatz mit eigenen Sex-Anzeigen steigern? Niemals! Oder doch? Wir wissen es nicht, aber Verschwörungstheoretiker aufgepasst! Die Spatzen pfeifen von den Dächern, das christliche Fundamentalisten in den Staaten die Aktienmehrheit von Google erworben haben und nun das Internet aufräumen! Wahr! Echt!

Wednesday, June 26, 2013

Statistika (1)

Nun, passend zu all der Paranoia mit der Überwachung, die Allmacht der Statistiken und Konzerne, dachte ich mir, dass ich nach und nach eines unserer ersten Werke hier in den Blog setze. Betrachten wir es als Auswilderung in die Weiten der digitalen Welt. Unser? Richtig gelesen, es ist eine Zusammenarbeit mit Knutos gewesen, den ich aus einer Zeit kenne, in der wir als "pakistanische Schreibschlampen" für einen mageren Lohn gearbeitet haben: 10er Blocksatz, Bleiwüsten, unmöglichen Arbeitszeiten und fragwürdiges Essen. Es ist ein Drehbuch, dass aus einem Projekt entstand, ein Tool für Drehbuchautoren und Geschichtenschreiber zu programmieren. Lange her, da war noch kein Grau in meinen Haaren zu sehen.... Nicht Oskar verdächtig, aber für einen ersten Versuch in diesem Gebiet weist es einen gewissen Charme auf. Daher werde ich es nach und nach in aller Unregelmäßigkeit als kleine Lektüre für zwischendurch veröffentlichen.



Sunday, June 23, 2013

Der gläserne Bürger

Auch wenn wir es als User nicht zugeben wollen: Dass es Prism, Tempora oder andere Programme gibt, die im großen Stil Daten über die Benutzer des Internets sammeln, ist eigentlich nicht überraschend. Es ist eine Gewißheit, die wir einfach tief in unserem bewußten Denken vergraben haben. So tief, dass dieses Wissen nur am Rande des Bewußtseins für leichte Irriationen oder Unwohlsein geführt hat. Letzten Ende wissen wir genau, dass mit jedem Click, jeder E-Mail, der Benutzung von Social Media Plattformen, einem Einkauf, Nutzung von Suchmaschinen oder beim simplen Besuch von Webseiten Daten über uns gesammelt werden. Und natürlich geschieht eine Sammlung von Daten nicht ohne Grund und Ziel: Es wird ein Profil von unserem Leben, Vorlieben und Abneigungen erstellt. Und mit zunehmender Rechenleistung und Datenspeicherung kann und wird jeder Benutzer des Internets erfasst werden. Die bittere Tatsache ist: Diese Sammelwut bezüglich unserer Daten durch die großen Konzerne und Staaten wird nicht aufhören - keine gerechte Empörung, halbherzige Gesetze oder Petitionen werden dies ändern. Es ist eine unheilige Ehe, auf immer und ewig und mit dem Internet verbunden. Denn wenn die herrschende Klasse die Möglichkeit zur Kontrolle der ungewaschenen Massen (Lieblingsausdruck!) hat, wird sie diese auch nutzen. Das ist etwas, was uns die Geschichte der letzten paar tausend Jahre lehrt.

Saturday, June 22, 2013

Defiance

Ich hatte mal wieder die Gelegenheit in die unendlichen Weiten der Fernsehunterhaltung abzutauchen, genauer: Defiance, eine Fernsehserie zu einem MMO-Shooter. Ein paar nette CGI Effekte und Kostüme. Und obwohl die Serie an manchen Stellen durchaus Charme aufweist, die Action Szenen passabel sind, vermiesen uninspirierte Lohnschreiberei, langweilige Charaktere und vorhersehbare Stories die Serie.

Die Grundidee hinter dem Spiel und der Serie ist es, dass beide eine Synergie eingehen: Das Spiel beeinflusst die Handlung in der Serie und die Serie die virtuelle Welt. Das Setting: Eine gescheiterte "Invasion" unseres Heimatplaneten. Die Aliens sind gestrandet und müssen sich mit der überlebenden Menschheit auf einem durch Krieg und Terra Forming verwüsteten Planeten arrangieren, dessen geänderte Biosphäre ein paar neue und gemeine Lebensformen hervorgebracht hat. Und Defiance - das ehemalige St. Louis - ist die Stadt, in der diese Geschichte erzählt wird. Vor diesem Hintergrund müssten sich doch ein paar spannende oder zumindest unterhaltsame Geschichten machen lassen, jedoch: Anstelle Mindfood für den Science Fiction Nerd gibt es aufgewärmte, altbackene Hausmannskost.

Monday, June 17, 2013

Hochwasser: In eigener Sache

Wir leben in interessanten Zeiten. Vielleicht manchmal ein wenig zu interessant, sage ich mal als jemand, der direkt an der Donau wohnt. Der Ausblick auf das liebliche Ufer der Donau ist um Vielfaches schöner, wenn kein Zuviel an Wasser die Landschaft versaut. Ich weiß, der gewöhnliche Hochwasser-Tourist mit Kamera und Smartphone wird das anders sehen. Was mich im Rückblick wundert ist, dass diese Spezies uns als Ureinwohner am Wasser keine Glasperlen für einheimische Erzeugnisse angeboten haben. Aber ich will mich nicht beschweren: Meine Nachbarn und ich gehören zu den Anwohnern, die mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Sandsäcke, die klassische Opferung der Erstgeborenen, ein Damm der gehalten hat und unverschämt viel Glück ließen den Kelch an uns vorübergehen, genauer: Ein Zentimeter mehr und es wäre Schicht im Schacht gewesen. Und das Glück hielt an: Bei einem der Unwetter hat zudem noch der Blitz eingeschlagen und es gab keine Verletzte oder einen Brand. Der sogenannte Blitzableiter ist über eine Strecke von drei Häusern praktisch verdampft und bis auf Router, Computer, Fernseher, Thermen und allerlei anderem elektronischem Gerät sind keine weiteren Sachschäden zu beklagen. Auch wenn es eine finanzielle Härte für den einen oder anderen darstellt: Das läßt sich alles über die Zeit ersetzen - jeder ist gesund und putzmunter, was letzten Endes das einzig Wichtige ist.

Andere Bewohner der Flußauen sind nicht so glimpflich davon gekommen und auch wenn es im ersten Augenblick zynisch klingen mag: Die Flut hatte viel Gutes. Sie zeigt, dass das oft negative Bild von unserer "Geiz-ist-geil!" Gesellschaft nur bedingt richtig ist. In Zeiten der Not kann man sich auf die Solidarität und Hilfe seiner Mitmenschen doch verlassen. Auch wenn man es im Alltag mit den Troglodyten in der Nachbarschaft, der buckligen Familie, Misanthropen am Arbeitsplatz, dem Finanzamt oder den Wahnsinnigen auf der Autobahn oft vergessen wird: Kooperation und die - manchmal ziemlich tief begrabene - Bereitschaft zu helfen ist dem Mensch eigen. Helfen ist eine klasse Geschichte, die nicht nur ein gutes Kharma bringt oder eine Geschichte für das Dinner zu zweit aka "Kleines, ich habe die Schaufel bei der schlimmsten Flut seit 500 Jahren geschwungen...".  sondern läßt auch Sonne in unsere Herzen scheinen.

Saturday, May 4, 2013

Ein Klassiker findet seine Fortsetzung... vielleicht.


Kann sich jemand noch an Planescape Torment erinnern? Für mich eines der besten Rollenspiele, das jemals für den PC veröffentlicht wurde. Da gibt es mehrere Gründe und der wichtigste für mich persönlich ist: Es ist das erste erwachsene Rollenspiel gewesen und hat mir das Gefühl gegeben, dass die Designer mich als Spieler ernst genommen haben. Auch wenn das Bild des Computerspielers bei vielen noch die Assoziation eines 14 jährigen, pickligen und dicklichen Jungen mit einer Pizzaschnitte in der Hand weckt, sind die meisten PC-Spieler doch fähig aufrecht zu gehen und zwei gerade Sätze zu lesen. Und den Inhalt davon sogar mit ein paar Grunzlauten und Zeichensprache wiederzugeben! Man stelle sich vor!

Tuesday, April 30, 2013

John Smith auf Kartan (2)


John verließ den Boulevard der zerbrochenen Träume und bog in eine der Seitengassen ein, vor denen die Broschüren des Büros für Glücksspiel eindringlich die Besucher warnten. Tote Touristen sind schlecht für das Geschäft und je tiefer man in das Viertel vordringt, desto verzweifelter werden die Bewohner der heruntergekommenen Wohnblöcke. Menschen und Aliens auf engsten Raum mit der trügerischen Hoffnung zusammen gepfercht, dass die nächsten Credits ausreichen, um eine Passage auf einem der Raumfrachter zu bezahlen. Nicht, dass sich die Gesamtanzahl der Credits im Viertel in den letzten Jahrzehnten sonderlich erhöht hat. Die Alten werden nicht müde die Geschichte zu erzählen, dass Shaitan hier seine Barschaft verloren hat. Credits, die nur durch die Berührung einen ewigen Kreislauf von Unglück und Gewalt in Gang bringen. Hau den Nachbar übers Ohr und du verlierst noch in der gleichen Nacht den Gewinn an eine der Gangs, die mit einer häßlichen Waffe auf deine Testikel zielen.

Saturday, April 27, 2013

Telekom und die Flatrate, die Zweite


Je mehr ich über die Pläne der Telekom lese, desto deutlicher werden die Visionen von einem Mob, der mit Fackeln und Mistgabeln bewaffnet die Telekom-Zentrale niederbrennt. Vor allem, wenn der verbale Sprachmüll der Konzerne zum Einsatz kommt, der die "signal to noise" ratio in neue Höhen treibt. Aber: Das ist natürlich keine Aufforderung zum bewaffneten Aufstand, sondern lediglich heimliche Bewunderung für die poetischen Äußerungen der Telekom:

"Wenn die Telekom besondere Netzsicherheit oder höchste Übertragungsqualität zum Beispiel für Musik oder Video biete, müsse dies auch differenziert bepreist werden"

Reinste Poesie für die Ohren und den Geldbeutel, nicht wahr? Das hat den in diesem Blog bisher noch nicht vergebenen "Bullshit Award" verdient. Auch wenn es auf den ersten Blick offensichtlich erscheint, geht es erst in zweiter Linie um mehr Profit und die Erhöhung der mageren Manager Gehälter. Das eigentliche Ziel ist die Abschaffung der Netzneutralität. Hat bisher so funktioniert: Alle Daten werden ohne Veränderung gleichberechtigt übertragen und es ist egal wer die Daten in die Welt gesetzt hat und woher diese kommen. Und was für Folgen hat das, fragen Sie sich?

Tuesday, April 23, 2013

Trilogie des digitalen Wahnsinns: Erster Beitrag überarbeitet


Ich habe endlich den zweiten Teil des Beitrages "Den Propheten Lügen strafen" zu Papier gebracht und dabei dabei den ersten Teil überarbeitet und zusammengefasst.  Obwohl ich ein paar saloppe Sprüche reisse, ist mir das Thema "Wem gehört das Internet?" eigentlich wichtig. Mir gefällt die Vorstellung, dass das Internet keinem Staat, sondern der gesamten Welt gehört, was technisch gesehen eigentlich nicht stimmt: Es gibt 13 Rootserver und auf den meisten haben die Amerikaner ihre Finger drauf. Den Kampf um die Kontrolle über das Netz bekommen die meisten User durch ein paar Artikel in den Nachrichten mit, wenn zum Beispiel China mal wieder mit Google in den Infight geht oder Pakistan Youtube für die eigene Bevölkerung wegen Häresie und Gotteslästerung sperrt. Das ist schon etwas fragwürdig im Jahre 2013 und ich persönlich bin der Überzeugung, dass das Internet ein Raum bleiben soll, der frei vom Einfluss eines Staates ist und der Zugang zu Informationen nicht durch politische oder religiöse Überzeugungen eingeschränkt wird. Nennt mich altmodisch, aber am Ende eines langen Tages kann ich dem Begriff "Freiheit" durchaus etwas abgewinnen.

In einer gewissen Art und Weise erinnert mich die heutige Situation im Internet an die Geschichte, dass es in Frankreich ganze Gebiete gab, in denen die Kirche der Bevölkerung verboten hat, Lesen und Schreiben zu lernen. Auf diese Weise konnte das gemeine Volk die Bibel nicht selber lesen und auslegen. Die Deutungshoheit und die Macht blieb so bei den "heiligen" Männern und Priestern, die je nach Bedarf die Auslegung an die gewünschte Realität anpassen konnten. Und damit kommen wir wieder zur Freiheit, zu der ich auch die selbst getroffene Entscheidung zähle, welche Informationen und welches Abbild der Realität ich zu sehen bekomme. Die Rolle der Kirche und ihrer Scheinheiligen übernehmen heute Unternehmen und ihre Statistiken, die mehr und mehr die Entscheidungen treffen, welche Informationen der User zu sehen bekommt und wie seine Teilnahme an der Welt aussieht.

Auf jeden Fall ein weites Gebiet, um Textwüsten abzuliefern. Wer noch keinen der Beiträge davon gelesen hat, empfehle ich diese Reihenfolge:

  1. Augmented Reality: I have a bad feeling: Wessen Welt sehe ich? Wer hat die Informationen zusammengestellt und vor allem wie verknüpft?
  2. On the Internet, everybody knows You're a Dog: Manipulation und Wissen
  3. Den Propheten Lügen strafen: Statistiken und andere Vorhersagen 

Viel Spass dabei!




Friday, April 19, 2013

Hype, whine and cheesy games (2)


In einem klassischem Campus-Deutsch ausgedrückt: Ein Hype entsteht aus einem sozialen und medialen Diskurs in der Gesellschaft. Was nichts anderes bedeutet, als der Klatsch&Tratsch im Büro, Schule oder der Social Media Plattform ihrer Wahl: "Hast du schon gehört/gesehen/gelesen? Das ist so fresh&cool, dass muss man..." "Ja, tolle Sache... reichst du mir bitte den Eimer in der Ecke, so dass ich mich übergeben kann?" Oups, das war jetzt nicht so freundlich, oder? Aber ich gelobe Besserung, denn jetzt geht es in die Berge: Ein Hype hat einen Gipfel und einen Höhepunkt mit dem sinnigen Namen: "Überhöhte und überzogene Erwartung".

Tuesday, April 16, 2013

(2) AdSense und warum die Götter des Internets mich abgeschossen haben

Die Verantwortung für die Umtriebe auf der eigenen Seite wird einem nicht abgenommen und nachdem das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist, will Tante Google den Beweis, dass sich dies nicht wiederholt. Es ist im Interesse des Unternehmens seine Kunden, die Werbung schalten, vor Betrug zu schützen und Unschuldige gibt es selten im Internet. Aber zumindest bekommt man eine einmalige Chance die Sperrung von AdSense rückgängig zu machen. Und das ist eine recht harte Geschichte für den durchschnittlichen User. Man muss nicht nur den Grund für die Sperrung in den Statistiken seiner Seite genau erkennen und definieren können, sondern auch die Maßnahmen beschreiben, die das in Zukunft verhindern werden.

Monday, April 15, 2013

AdSense und warum die Götter des Internets mich abgeschossen haben (1)

Das wird ein längerer Beitrag mit mindestens zwei Teilen. Was hatte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn geschrieben? Eines der Ziele des Blogs ist das Erlernen der "Tools of Trade" im Internet. Das dies nicht ohne Blessuren geschieht war abzusehen. Die letzten Tage habe ich eine wichtige Lektion gelernt und es ist eine unerfreuliche Geschichte. Vor allem, da ich zumindest eine Teilschuld daran trage. Kurz und einfach: Der AdSense Account, den ich angelegt habe, ist gesperrt worden. Eine Begründung dafür gab es nicht, lediglich einen Autotext in einem grauenhaften Deutsch von einem no-reply Google-Server. Liebe Tante Google: Nur die Tatsache allein, dass ich in Deutschland lebe, berechtigt dich nicht, deine Texte für Muttersprachler mit Hilfe des hauseigenen Translators zu entstellen!

All den Sarkasmus mal beiseite gelassen, habe ich mich an die Dechiffrierung des Textes gemacht und einen Link zu einem Formular entdeckt, in den man die Wiedereröffnung des Accounts beantragen kann. Aus dem Formular und dem Link konnte ich zumindest entnehmen, dass die Sperrung etwas mit "Invalid Clicks" zu tun hatte. Eine Formulierung, die ein weites Gebiet an möglichen Fehlern und Fehlverhalten beschreiben kann, wie ich später aus diversen Foren gelernt hatte. Die Sperrung wird lebenslang sein, da ich in meiner saloppen Art und Naivität den Fehler gemacht hatte, auch die Frage zu stellen, was überhaupt zu dieser Sperrung geführt hatte. Wenn euch jemals der Account gesperrt wird... stellt diese Frage nicht, niemals. Mehr dazu später.

Hype, whine and cheesy games (1)



Games unfertig, mit Bugs oder fehlenden Features auf den Markt zu bringen ist - gelinde gesagt - eine Sauerei. Daran gibt es nichts zu deuten und der Zorn der Spieler in so einem Fall ist mehr als gerecht. Warum das immer wieder passiert, ist ein Puzzle aus vielen Teilen, dass komplex und selbst für Beteiligte nur schwer zu durchschauen ist. Auch wenn ich mich unbeliebt mache: Ich glaube nicht, dass die Geschichte vom gierigen Publisher stimmt, der mit roten Augen und satanischem Gelächter Spieleschmieden aus lauter Bosheit dazu zwingt, unfertige Spiele zu veröffentlichen.  Dass ist lediglich die einfachste Möglichkeit, das Böse in der Welt der Spiele zu benennen und einen Schuldigen für die eigene Entäuschung zu finden, wenn ein Produkt unsere Erwartungen nicht erfüllt.

Thursday, April 11, 2013

Rezension: Das Spiel der Götter, Band 1

Das "Spiel der Götter" von Steven Erikson ist mit Sicherheit keine Fantasy Serie, die sich einem einfach erschließt. Die Geschichte ist komplex und am Anfang verwirrend, denn: Man wird ohne Vorkenntnisse einfach in diese Welt hineingeworfen und muss diese kennenlernen. Man ist ein Gestrandeter in einem fremden Land mit einer nicht bekannten Vorgeschichte und irrt herum. Staunend, verwundert, manchmal verzweifelt, denn Steven Erikson kennt im ersten Band keine Gnade. Es werden mehr und mehr Charaktere eingeführt, oft Schauplätze gewechselt und es gibt keine gute oder böse Seite. Nur ein dunkles Grau, denn die ersten Bände beschreiben die Invasion des Malazanischen Imperiums und alle Beteiligten schenken sich nichts. Es herrscht Krieg mit all den Grausamkeiten und Gewalt, die dieser bringt. Man kann das als Warnung betrachten, denn obwohl die Gewalt in den Büchern nie verherrlicht wird, beschreibt sie Erikson doch mit sehr deutlichen Worten. Es ist eine gewaltätige und brutale Welt, aber auch voller Schönheit, Wunder und Liebe.

Monday, April 8, 2013

Sim City 5: 180k Town Data Maps

Der Beitrag wird recht kurz und knackig. Die Stadt ist im Rahmen unseres aktuellen Projektes entstanden. Die Vorgabe: Als erste Stadt in der Region muss die Stadt all das gute Geld für die anderen Städte im Aufbau ranschaffen. 180.000 Einwohner, der Stau ist unter Kontrolle und die meisten Arbeitsplätze sind mit Arbeitern gefüllt. Was jetzt noch kommt, ist die Feineinstellungen und Umbauten wegen der Schönheit. Auch das Auge spielt mit...

Update: Router hat mich bei 200.000 Einwohner gewaltsam vom Internet getrennt. Unglücklicherweise zu dem Zeitpunkt, an dem die Verbindung zu den Servern nicht vorhanden war. Bisher ist die Stadt noch nicht aus dem digitalen Nirwana aufgetaucht.

Update 2: Die Stadt ist wieder da. Es hat ein Workaround geholfen, den ich ***WICHTIG!*** nicht unbedingt empfehle. Ich habe die Region aufgegeben - man darf keine Städte mehr als Bürgermeister haben - und habe mich noch einmal von einem Mitspieler einladen lassen. Schwupps, die Stadt war wieder da und konnte weitergespielt werden. Fragt mich nicht nach einer logischen Erklärung... es gibt vermutlich keine.

Verkehr

Die Straßenführung sieht etwas seltsam aus, funktioniert aber recht gut. Hin und wieder muss man das eine oder andere Haus abreißen und den Eingang zur anderen Straßenseite hin bauen... ein weiteres kleines Hilfsmittel, um den Verkehr einigermaßen in den Griff zu bekommen. Und vor allem: Ein bisschen Umweltverschmutzung darf sein... es wurden immer weniger Touristen.


Saturday, April 6, 2013

Art & Facts: Tanz der Fragmente (1)




Ich habe mich oft im Blog mit der Frage beschäftigt: Wo beginnt Kunst und wo hört diese auf? Vermutlich, weil ich persönlich mit einem guten Teil der modernen Kunst meine Schwierigkeiten habe. Nicht aus dem Grund, weil ich überzeugt bin, dass zur Kunst auch Handwerk gehört... viele der modernen Installationen kann auch der freundliche Nachbar vom Haus gegenüber aufbauen, ohne dass er sonderlich gefordert wird. Solang es niemand bemerkt und der "wahre" Künstler es als sein eigenes Werk ausgeben kann, werden sich genügend Menschen finden, welche die Dramatik in diesem Werk durchaus zu würdigen wissen. Meine Schwierigkeiten mit der Kunst fangen an der Stelle an, wo der Intellekt die Emotionen ablösen muss, damit ein Haufen Schrott auch Kunst wird.

Wednesday, April 3, 2013

Sim City 5: Kostenloser DLC Nissan Leaf

Ich weiß nicht ob ich Schreikrämpfe bekommen soll oder jubilieren: Es gibt einen kostenlosen DLC mit einem kleinen Wermutstropfen.. es sind Autos involviert, genauer: Elektrische Autos und deren Ladestationen. Gerade als ich Autofahrer als den natürlichen Feind von jedem Stadtplaner erklären wollte. Und kostenlos aus einem Grund: Es ist Werbung von Nissan. Auf das ein jeder sein Sparschwein plündert und morgen beim örtlichen Autohändler vorstellig wird. Das Gebäude macht glücklich, produziert keinen Dreck und frißt keinen Strom. Wie? Kein Strom benötigt? So ist es. Hamster und Chinesische Hacker!

Guckst du hier: SimCity Nissan Leaf Gratis

Das Wörtchen "Gratis" ausgiebig bewundern, Artikel anklicken und dann Neustart des Spieles. Die "stromlosen" Ladestationen finden sich unter der Kategorie.... Strom *rofl*.

/tante edit ...hmm, die Flecken auf dem Dach könnten Solarzellen sein. Egal, mit dem Verlust meiner restlichen Würde habe ich das Teil heruntergeladen. "Kostenlos" kann so ein mächtiges Wort sein *grins*

Tuesday, April 2, 2013

Von der Kunst Spiele zu genießen

Ein neuer Monat, ein neues Spiel. Keine Panik, niemand hat einen Release verpasst. Es handelt sich um ein relativ altes Game auf der Festplatte, aber da im Februar eine Erweiterung dafür herausgekommen ist und mir nach all dem konstruktiven Aufbau von Städten nach Zerstörung ist, habe ich mir Dragonborn gekauft und Fishermans Friend aus der Apotheke geholt: Fus Ro Dah! Klingelt es? Die Rede ist von The Elder Scrolls V: Skyrim und alten Traditionen in der Morrowind Reihe folgend, startet man als Gefangener, der am Anfang des Spieles entkommt. Schwerter&Magie, ein vollgestopftes Inventar, eigene Häuser, finstere Schurken, Jungfrauen, die gerettet werden müssen und Dungeons - ein (fast) klassisches RPG. Obwohl es eine durchgehende Hauptgeschichte gibt, einen Endgegner und damit ein Ende, zeichnet sich die Morrowind Reihe eigentlich durch eine offene Welt und eine sehr aktive Modder Community aus. Der Entwickler liefert das Grundgerüst und die Spieler bauen die Welt mit Erweiterungen aus: Rüstungen, Waffen, Questreihen, eigene Häuser, Spielmechaniken oder andere Texturen. Man sucht sich die Mods aus, auf die man Bock hat, und bekommt dadurch ein Spiel mit hohem Wiederspielwert, kurz: Mods sind einer der Gründe, warum man das Spiel immer wieder aus der Kiste holen kann. Durch die Tatsache, dass es Spieler sind, die weitere Inhalte entwickeln, darf man sich nicht abschrecken lassen. Viele Mods haben eine sehr hohe Qualität und professionellen Anspruch.

Begegnung kurz vor Mitternacht
Es gibt natürlich auch Mods, die sind reiner Unfug, aber trotzdem großartig.  Einer meiner Lieblinge in dieser Beziehung ist "Posh Crabs", ein Mod, der lediglich eines macht: Er zieht jeder Krabbe im Spiel einen Zylinder und ein Monokel auf. Da sitzt man mit einem breiten Grinsen vor dem Spiel, wenn eine Horde dieser Bastarde versucht, dir das Leben schwer zu machen.

Es gibt für jeden Geschmack und Liebhaberei einen Download, natürlich auch für übermächtige Waffen, Zauber und Rüstungen. Und da sind wir sind beim Thema: Selbstbeherrschung oder die Kunst Spiele zu genießen. In den offiziellen Foren von Skyrim hatten sich eine Menge Spieler bitterlich darüber beschwert, dass die Kombination von Schmiedekunst, Alchemie und Verzauberung übermächtig ist und das Spiel selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe dadurch ein Spaziergang wird.

Und die Spieler haben recht: Die Synergien zwischen den Handwerksarten in Skyrim sind nicht nur mächtig, lassen sich auf einfachste Art und Weise missbrauchen, sondern zerstören die fragile Spielbalance zwischen Spieler und der Spielwelt.

Saturday, March 30, 2013

Sim City 5: Stau, die Zweite

An simplen Spielen ist schon manch großer Geist gescheitert... Gerade eben bin ich noch mit einer vor Stolz geschwellten Brust durch die digitalen Landschaften spaziert und einen Augenblick später muss ich mein Scheitern gestehen. Eine Geschichte von Hochmut und Fall oder wie mich Sim City Demut lehrte. Die Glückspiel & Touristen Stadt ist auf Eis gelegt, bis ein paar grundlegende Änderungen via Patch erfolgt sind. Der Grund für das Scheitern: Gridlock, dass heisst, der Verkehr stand in der kompletten Stadt. Das Interessante daran ist, dass der Gridlock sich angekündigt hat und nicht zu verhindern war. Die Strassenführung in der Stadt war gut. Es gab keinen Stau oder große Verkehrsprobleme, trotzdem kam der Verkehr vollständig zum Erliegen.... und wichtig: Es gab keine Kreuzung vor dem Autobahnzugang! "Oups", habe ich mir gedacht, ein wenig herum experimentiert und ich denke, dass ich eine Erklärung oder Schuldigen dafür gefunden habe.

Einer der maßgeblichen Gründe war die Produktion von Fahrzeugen aus dem Nichts, genauer: Die Pendler (Arbeiter, Touristen, Glücksspieler etc.), die mit dem Zug kamen, versuchten die Stadt mit Taxis zu verlassen, nachdem Sie die Spielhallen besucht hatten. Wie man sieht, sind relativ wenig normale Fahrzeuge unterwegs. Die ganzen Taxis im nächsten Screenshot kommen aus einer einzelnen gutgehenden Spielhalle und viele davon versuchen in die anderen Städte der Region zu kommen. Ärgerlich, konnte man aber durch Umsetzen der Spielhöllen, als auch eine andere Strassenführung in den Griff bekommen.

Die Invasion der gelben Autos!

Trotzdem haben mir die zusätzlichen Fahrzeuge auf Dauer das Genick gebrochen, vor allem da die Anzahl nicht kontrollierbar ist. Es gibt eine maximale Anzahl von Fahrzeugen, die unsere Stadt innerhalb von einer Minute auf einem der Zubringer verlassen können - sagen wir einmal es sind 50 Stück. Bei zwei Zubringern und einer idealen Verteilung der Fahrzeuge nach Ost und West sind es 100. Wenn diese Anzahl überschritten wird, kommt es zu einem Stau. Simpel und einfach, mehr geht nicht.

Friday, March 29, 2013

We put our faith in Blast Hardcheese

Mr. Hardcheese and the Bullshit Bingo
Nein, kein zweiter Teil über die Tierwelt von Douglas Adams oder die wundersame Welt von Mystery Science Theater 3000. Aber ich habe mir noch einmal die Sachen durchgelesen, die ich über Plapperkäfer, Maxis, Social Media, Verführung und Kommunikation geschrieben habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich im Grunde genommen nicht über den verbockten Release von Sim City 5 oder die Falschaussage des Maxis General Manager verärgert war, sondern oft über die Art und Weise, wie offizielle Mitteilungen und Informationen von Unternehmen formuliert werden. Wer eine Vorstellung davon haben will, wie innerhalb von Unternehmen Sprache missbraucht wird, dem sei der Corporate Gibberish Generator™ empfohlen.

Ich persönlich bin überzeugt, dass offizielle Mitteilungen und Statements von Unternehmen immer problematisch sind, alleine aus dem Grund, dass ein Unternehmen ein berechtigtes Interesse daran hat, die Fakten in einer Krise so zu interpretieren, dass die "Wahrheit" für alle Betroffenen erträglich wird. Und das ist das Schwierige: Ich weiß, dass ein offizielles Statement eines Unternehmens kein Beweis oder Nachweis für eine wie auch immer geartete Wahrheit ist. Es ist eine Aussage, die unser Bild und Auffassung von dem, was geschehen ist, in eine bestimmte Richtung lenken soll. Dass heisst, ich muss letzten Endes die Entscheidung treffen, ob ich der Verlautbarung Glauben schenke: "to put or not to put my faith in Blast Hardcheese". Hmm, wenn ich es mir so recht überlege... neben Vertrauen und Misstrauen gibt es noch eine dritte Möglichkeit - eine offizielle Verlautbarung, von der jeder weiß, dass diese falsch, aber zumindest amüsant ist. Ich denke da an Said el Sahhaf, der ehemalige irakische Informationsminister: "Bagdad wir niemals von den stinkenden Amerikaner eingenommen!", während im Hintergrund der Aufzeichnung amerikanische Panzer durch die Stadt rumpeln. Legendär!

Wednesday, March 27, 2013

Social Media und der gefräßige Plapperkäfer

Es gibt Tage, an denen sollte man im Bett bleiben, sich die Decke über den Kopf ziehen und das Leben da draußen meiden: Nennen wir es die angewandte Theorie des gefräßigen Plapperkäfers von Traal. Ein von Douglas Adams beschriebenes Alien, dass denkt, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen. Mächtig dämlich, aber gefräßig. Einer der Gründe, warum man nicht ohne Handtuch aus dem Haus gehen sollte, denn Ignoranz ist eine mächtige Waffe.

Das Interessante ist, dass viele User im Internet das Mindsetting des Plapperkäfers von Traal benutzen. Trotz allen Geredes von der Intelligenz des Schwarms, neigt das einzelne Mitglied dazu dämlich und gefräßig zu sein, und schnappt hungrig nach den paar Informationshappen, die uns vor die Füße geworfen werden. Tratsch und Klatsch sind der Leim, der das Internet zusammenhält und wer unsere Gefräßigkeit gut bedient, den belohnen wir, indem wir das größere Gesamtbild ignorieren: Denn was wir nicht sehen, betrifft uns auch nicht. Oder?

Sunday, March 24, 2013

Telekom: Abschaffung der Flatrate ab Mai geplant


Ein Zitat, das gerne und oft in Blogs verwendet wird, um den drohenden Untergang des Abendlandes mit wohlfeilen Worten zu beschwören, ist von Heinrich Heine. "Warum nicht?" habe ich mir gedacht, "Ich brauche einen Einstieg in den heutigen Blog!" und so bekommen es meine Leser - falls vorhanden - auch einmal in abgeänderter Form um die Ohren geschlagen:

"Denk ich an Deutschlands Internet in der Nacht, so bin ich um meinen Schlaf gebracht!"

Voila, wir sind beim Thema, und der Darsteller unserer heutigen Episode in der Schmierenkomödie "Deutschland und das Internet" ist die Telekom. Ein ehemals staatliches Unternehmen, dass durch Privatisierung in die Weiten der freien Marktwirtschaft entlassen worden ist und nun beständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Geldvermehrung ist.

Der neueste Plan im Portfolio des Grauens und des freien Unternehmertums ist die "Drosselung", genauer: Bei Flatrates soll die Übertragungsgeschwindigkeit gebremst werden, sobald ein bestimmtes Volumen an Datenmenge durch die Leitungen geflossen sind. Großzügigerweise soll die neue einheitliche Geschwindigkeit 384 KBit/s betragen... wer es dann schneller haben will, soll mehr zahlen. Und das alles ist ab Mai geplant, wie lieblich. Es ist ein wunderbarer Business Plan, der mit Sicherheit den Sozialneid unserer Nachbarstaaten hervorrufen wird, die jetzt schon für weniger Geld im Monat, mit höheren Geschwindigkeiten und ohne Begrenzungen im Internet unterwegs sind und deren Betreiber nicht gerade am Hungertuch nagen. Vor allem die Übertragung dieser Idee in andere Bereiche des öffentlichen Lebens ist schmerzfrei möglich, wie zum Beispiel Monatstickets bei den Städtischen Verkehrsbetrieben. Ab der zweiten Woche darf man nur noch eine Haltestelle damit fahren, weil das Kontigent von 30 Haltestellen im Monat aufgebraucht worden ist. Für die Poweruser unter den Pendler gibt es dann das "Bus Raiding Ticket Comfort Plus", das nur 30% mehr kostet, es aber erlaubt, das Monatsticket durchgehend zu nutzen.

Wednesday, March 20, 2013

Sim City 5: Der Offline Modus oder warum die Hose unter dem Knie hängt.



"I shall now tell you how awful rants are, they are the bain of humans."
The Urban Dictionary


Sim City 5 rockt meiner Meinung nach und ist ein würdiger Nachfolger der Reihe. Und es ist mir vollkommen egal, ob jetzt jeder einzelne Sim eine persönliche Lebensgeschichte verpasst bekommt und auf ewig in einer Arbeitersiedlung schmoren muss oder jeden Tag Wohn- und Arbeitsstätte wechselt. Das Spiel macht trotz der Schwächen und Bugs kurz nach dem Release Spass, man kann wunderschöne Städte bauen und das zählt unter dem Strich.
 
Unschön dagegen finde ich gewisse Tatsachen und Ereignise in der wirklichen Welt, genauer: Handhabung von Release und Kommunikation mit der Community. Machen wir uns nichts vor... offizielle Statements eines Unternehmens während eines Shitstorms sind immer der Versuch die fromme Lüge mit der Wahrheit zu verkaufen - mit einer recht freien Interpretation der Fakten und eigenen Aussagen. Ein Zyniker mag sogar behaupten, dass "das offizielle Statement" Teil eines perfiden Spieles ist, bei dem beiden Seiten bewusst ist, dass die Wahrheit höchstens zwischen den Zeilen zu finden ist oder genannt wird. Was folgt, ist ein öffentliches Ritual der Unterwerfung und Beschwichtigung, bei dem lediglich die Ausführung bewertet wird und vor allem die Kunst, sich nicht bei einem weiteren Fauxpas mit herunter gelassener Hose erwischen zu lassen.

Friday, March 15, 2013

Sim City 5: 100k Town Data Maps

Die Stadt der zwei Kreise ist auf 100000 Einwohner gewachsen und - Überraschung! - keine Staus, kein Chaos. Die meisten Sims latschen zu Fuß in die Läden, lassen sich von Schulbussen abholen oder bemühen die Strassenbahn. Natürlich gibt es immer wieder ein paar unverbesserliche Sims, die ihr Auto über die Strassen jagen. Insgesamt hält sich das aber stark in Grenzen.


Was habe ich im Gegensatz zu meinen "Epic Fails" anders gemacht?
1.) Ich halte die Bewohner der Stadt möglichst vom Zubringer der Autobahn fern. Wenn diese zusätzlich zum Frachtverkehr, den Touristen und Pendlern die Kreuzung und Auffahrt nutzen, ist Stau vorprogrammiert. Regionaler Zugang kann man später über Fähre oder Zug sinnvoller regeln. Eine weitere Fragwürdigkeit: Ich habe keine weitere Stadt in der Region, trotzdem fahren täglich hunderte von Sims fröhlich über den Zubringer Richtung Nirgendwo.

2.) Sims sind Opportunisten und faule Hunde. Daher sind die Einkaufsmöglichkeiten direkt in die Wohngebiete integriert - wer will denn für ein belegtes Brötchen quer durch die Stadt fahren? Und die Läden um die Ecke haben vor allem einen großen Vorteil: Sie bedienen automatisch die richtige Einkommensklasse und steigen in der Density mit den Einwohnern auf.
Tipp des Tages: Vermeidet klassische Einkaufsviertel und der zuständige Minister für Verkehr wird seinen Erstgeborenen für den Erbauer der Stadt opfern!
Auch nicht unwichtig: Der Sims geht aus dem Haus und hat eine Arbeitsstätte vor der Tür.

Vom Reiz geträumter Orte

Es gibt in mir - und anderen Menschen, die ich kenne - eine Art urbane Romantik, die tief in uns vergraben ist. Die Stadt - ein künstlich geschaffener Ort - ist die natürliche Umgebung des modernen Menschen. Stein, Lärm und Benzin unser tägliches Brot. Das ist im ersten Augenblick eine entsetzliche Vorstellung, denn Romantik wird im allgemeinen mit der unberührten Natur in Verbindung gebracht. Oh, ja! Die Kunden des Bioladens um die Ecke haben da eine klare Vorstellung davon: Aufrechte Bauern, die im letzten Sonnenschein ihre karges Mahl aus Körnern und Obst zu sich nehmen oder Elfen, die singend durch den Wald hüpfen und mit Bäumen sprechen. Und ich fehlgeleitetes Wesen, der mit gesenkten Haupt ein paar Zwiebeln und Möhren in diesem Laden kauft? Meine Seele wird durch den Sonnenuntergang berührt, der durch die Stahlkonstruktionen einer verlassenen Industrieanlage scheint und dadurch fantastische Geschichten erzählt, die ein Sonnenuntergang in der Wildnis von Kanada nicht auf den Tisch bringen kann.

Ich denke, dass dies an der Art und Weise liegt, wie Menschen die Welt begreifen, dieser begegnen und in ihr überleben. Kultur ist die Antwort auf die fehlende Spezialisierung, die anderen Bewohnern unserer Welt das Überleben sichert. Kultur ist unser Werkzeug, der Segen und Fluch des Menschen. Und Hybris unsere Braut, denn wir verändern uns und die Umgebung, in der wir leben nicht immer zum Besseren. Daher hat der Sonnenuntergang in einer verlassenen Industrieanlage eine bestimmte Qualität. Er ist nicht besser, aber anders. Denn die Vergangenheit spricht zu uns durch die steinernen Bauten einer Stadt, berichtet durch die Veränderung der Landschaft von Aufstieg und Niedergang ganzer Völker. Die Szenerie erzählt mir Geschichten der Liebe und Leidenschaft, von verlorener Hoffnung oder vom Kampf der Arbeiterklasse. Vielleicht wird der verlassene Komplex auch als Unterschlupf der Anhänger von Shub-Niggurath - der schwarzen Ziege - missbraucht und die untergehende Sonne ist das letzte Licht, was ich jemals sehen werde? Aliens und Axtmörder! Geheimdienste und Paranoia?

Eventuell ist es auch nur ein Ort, der sich der Überwachung und Kontrolle des öffentlichen Raumes entzieht und in diesem speziellen Augenblick kann ich der Mensch sein, der ich bin. Frei in den Gedanken, einfach in mir selbst ruhend? Ganz ehrlich - dagegen stinkt die 2,50 EURO Version des Sonnenuntergangs des Bioladens und seiner singenden Möhren ab. Und ehe ich es vergesse, die Empfehlung für den Bücherwurm: "Architektur und soziale Fragen" - ein Essay von Betrand Russel. Kurz, altmodisch und gut!

Wednesday, March 13, 2013

Sim City 5: Bauherr gegen Stau! Der Kampf beginnt...

Das Chaos mit dem Verkehr hat mir keine Ruhe gelassen. Daher wurde noch einmal die Stadt der Kreise ausgepackt. Diesmal nur schöner und besser! Die Einwohnern hausen an zwei Ringstrassen, durch die der Zubringer der Autobahn geht. Die Arbeiter der äußeren Elendsviertel werden per Strassenbahn an Ihre Arbeitsstätten gekarrt, während die Mittelschicht, als auch die 1% - sprich: reiche Säcke - das Auto bemühen dürfen. Es wird der Nordkoreanische Ansatz verfolgt: Keine Touristen oder andere Wegelagerer. Daher fallen Spielhallen, das "Gewerbe" und Hotels weg. Kultur? Das gemeinsame Absingen der Firmenhymne muss ausreichen! Ziel ist es an die 75K Einwohner zu haben, die in Prozessoren- und TV-Fabriken ihren Unterhalt verdienen und nicht mit den Außenwelt auf den Straßen unserer kleinen Stadt kollidieren.


1. Stufe: Die zitternde Hände des Numberobis

Das Basic Layout... Anleihen beim Staat sind eurer Freund bei der Stadtplanung. Und viel Geduld ist am Anfang nötig, da der meiste Verdienst erst einmal in die Rückzahlung der Schulden geht. Küsst in der Zwischenzeit die Dame eures Vertrauens oder brennt ein Kornfeld nieder. Ich kann mich mit dem Sandkasten-Modus nicht anfreunden und habe eine Stunde das örtliche Kaffeehaus unsicher gemacht, während die Sims geackert haben.

Die Industrie hatte ich links oben im Eck untergebracht. Eine Schnapsidee, denn der Wind hatte sich um 45 Grad gedreht und den Dreck in die Stadt geblasen. Das Bildungsprekariat ist vor dem Rathaus Sturm gelaufen und ich habe - wie jeder anständige Politiker - falsche Versprechungen in die Welt gesetzt.


2 Kreise müsst ihr sein...
Der Verkehr ist im grünen Bereich und die Moneten sammen sich auf dem Konto. Die zwei lumpigen Querstrassen im inneren Kreis waren für die Parks gedacht, mit denen ich die Grundstückswerte manipuliert habe, damit sich schnell die Mittelklasse ansiedelt.


Sim City 5: Die Mutter aller Staus

Endlich! Der Hersteller/Betreiber von Sim City 5 hatte ein Einsehen und es wurden mehr Server aufgestellt. Spielen war möglich und Ihr dürft mich ab sofort Numerobis nennen. Mit einem Freund zusammen wurde eine Region ausgewählt und man hat flux angefangen Städte zu bauen. Mein völlig subjektives Urteil im Rausch der ersten Stunden: Klasse Spiel, wenn es einmal läuft und es macht einen Höllenspaß. Wie viele Spiele kurz nach der Veröffentlichung ist es jedoch von kleinen, häßlichen Bugs und schlecht programmierten Features verseucht. Ein paar der wirklichen ärgerlichen Bugs betreffen die Interaktion zwischen den Städten innerhalb einer Region. Blicken wir einmal auf das Schreckgespenst, dem viele amitionierte Projekte zum Opfer gefallen sind... das gemeine Verkehrswesen.

Der gewöhnliche Sim liebt sein Auto und ist nur schwerlich davon zu trennen. Mit Stolz geschwellter Brust beobachtet man, wie die ersten Möbelwagen kommen, das Haus steht und das Sim sein Auto zu einer Spritztour ausführt. Der Stolz weicht schnell dem Schrecken, wenn das gleiche Verhalten jeder der Bewohner aus einem unserer sozialistischen Prachtbauten und Wohnburgen macht. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, das Sim City 5 die Mutter aller Staus ist. Den Verkehr unter Kontrolle zu bekommen ist schwer und wenn die Stadtplanung schlecht ist... sogar unmöglich.

Thursday, March 7, 2013

Sim City 5: Das Debakel


Für den geneigten Leser, dem Computerspiele fremd sind, eine kurze Erklärung, was Sim City ist. Es geht um den Aufbau und die Simulation einer Stadt. Das kann von einem kleinem Dorf mit Landwirtschaft, einer verdreckten Industriestadt oder einer Metropole gehen, deren Skyline aus Wolkenkratzer besteht, soweit das Auge reicht.  Das Grundprinzip ist - wie in den meisten erfolgreichen Spielen - relativ simpel: Man baut Straßen und weist Gebiete zur Bebauung aus. Industrie-, Kommerz- und Wohngebiete. Was für Gebäude entstehen, hängt von der Attraktivität des Grundstückes ab und Faktoren wie Umweltverschmutzung, Kriminalität, Bildung, Verkehr und Bedarf der Einwohner. Dazu kommen noch allerhand an Spezialgebäuden wie Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr oder Attraktionen für Touristen.






Der erste Versuch von Babylon: Glücksspiel und Verbrechen!
Sim City 5 gehört der Spielkategorie “Sandbox” an, genauer: In dieser Art von Spielen setzt sich der Spieler seine eigenen Ziele. Es ist kein Spiel, dass man gewinnen kann und bei dem der böse Obermotz mit dem finsteren Schwert der Rache niedergestreckt werden muss. Man baut eher meditativ Städte und Regionen und läßt sich von romantischen Vorstellungen städtebaulicher Natur leiten, die durchaus auch finster sein dürfen. Ein Sündenpfuhl, dessen Luftverschmutzung China in den Schatten stellt? Kann man bauen und sollten die Bewohner vor dem Rathaus protestieren, dann kann man als der große Konstrukteur seinen Unmut mit Katastrophen kundtun: Man wählt zwischen dem Erdbeben im Vorgarten, Meteore oder einem Wirbelsturm, um dem maulenden Volk eine Lehre zu erteilen. 

Würde ich das Spiel weiter empfehlen?

Mit genügend ungesunder Nahrung in Form von Schokolade, Chips, Zeit im Überfluss und ordentlicher Musik im Cloudplayer normalerweise mit einem "Latürnich! Must have!". In diesem Augenblick würde ich es mit Sicherheit nur meinen ärgsten Feinden ans Herz legen. Und der Grund hierfür hat einen Namen: "Online-Zwang". Spielen ist nur dann möglich, wenn man sich auf die vom Hersteller bereit gestellten Server  begibt. Da die Vorgänger des Spieles sehr erfolgreich waren, hat sich für das neue Sim City auch eine recht stattliche Zahl an Käufern gefunden mit der Folge, dass die Server überlastet sind und Mitteilungen wie "Could not log in to SimCity due to a network error." oder "Trying to reconnect to the server" das Spielvergnügen versauen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass der Spielstand in die Cloud gespeichert wird, was natürlich nicht funktioniert, wenn die Server zum wiederholten Male in die Knie gegangen sind. Mit Pech sind da mal zwei Stunden oder mehr zum Teufel gegangen. Nachdem einige Features wie Leaderboards, Achievements, höchste Spielgeschwindigkeiten abgeschaltet worden sind, ist auch der Rest der Spielerschar "not amused". Der Tip des Tages für Developer und Publisher zukünftiger Spiele: Nerd-Rage auf Amazon und Facebook - sollte man sich für den nächsten Release noch einmal reinziehen.

Aber es gibt Hoffnung: Da der Mob angesäuerter Spieler in Ermangelung von Spielzeit als Alternative Rufmord betreibt und Shitstorms anfacht, hat sich der Hersteller nun zum Handeln entschlossen. Neue Server sind angeblich im Anmarsch.... wir sind gespannt!







Wednesday, March 6, 2013

Back in town

Die Gründe für meine Abwesenheit sind mit ein oder zwei Sätzen nicht ganz einfach zu beschreiben, nur soviel: Sehr private Gründe - über die ich nicht öffentlich schwadronieren werde - und vieles von den Sachen, mit denen ich mich beschäftigt habe, sind mit den Vorstellungen meines Arbeitsgebers nicht ganz konform gegangen. Und auch wenn ich die Lieder meines Herren oft nicht aus vollem Herzen singe, so werde ich nicht in die Hand beißen, die mich füttert. Die Realität ist harsch und es muss einen Kompromiss gefunden werden zwischen der regelmäßiger Bezahlung und dem Niederschreiben fragwürdiger Theorien in seiner Freizeit. Es gibt Gerüchte, dass ich in fremden Gärten mit anderen Identitäten gewütet habe... selbstverständlich nicht! Ich sage nur soviel dazu: Böswillige Nachbarn und tratschende Marktweiber sind keine zuverlässigen Quellen der Information, wenn auch zuweilen amüsant.

Kurz: Der Blog ist nicht vergessen, lediglich ein wenig eingestaubt. Damit sich dies ändert, werde ich diesen zeitweise auch als Übungsfeld für Rezensionen zu Büchern und Spielen missbrauchen. Um den ollen Schiller frei zu zitieren: "Der Mensch spielt nur dann, wo er Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.".