Tuesday, April 30, 2013

John Smith auf Kartan (2)


John verließ den Boulevard der zerbrochenen Träume und bog in eine der Seitengassen ein, vor denen die Broschüren des Büros für Glücksspiel eindringlich die Besucher warnten. Tote Touristen sind schlecht für das Geschäft und je tiefer man in das Viertel vordringt, desto verzweifelter werden die Bewohner der heruntergekommenen Wohnblöcke. Menschen und Aliens auf engsten Raum mit der trügerischen Hoffnung zusammen gepfercht, dass die nächsten Credits ausreichen, um eine Passage auf einem der Raumfrachter zu bezahlen. Nicht, dass sich die Gesamtanzahl der Credits im Viertel in den letzten Jahrzehnten sonderlich erhöht hat. Die Alten werden nicht müde die Geschichte zu erzählen, dass Shaitan hier seine Barschaft verloren hat. Credits, die nur durch die Berührung einen ewigen Kreislauf von Unglück und Gewalt in Gang bringen. Hau den Nachbar übers Ohr und du verlierst noch in der gleichen Nacht den Gewinn an eine der Gangs, die mit einer häßlichen Waffe auf deine Testikel zielen.

Saturday, April 27, 2013

Telekom und die Flatrate, die Zweite


Je mehr ich über die Pläne der Telekom lese, desto deutlicher werden die Visionen von einem Mob, der mit Fackeln und Mistgabeln bewaffnet die Telekom-Zentrale niederbrennt. Vor allem, wenn der verbale Sprachmüll der Konzerne zum Einsatz kommt, der die "signal to noise" ratio in neue Höhen treibt. Aber: Das ist natürlich keine Aufforderung zum bewaffneten Aufstand, sondern lediglich heimliche Bewunderung für die poetischen Äußerungen der Telekom:

"Wenn die Telekom besondere Netzsicherheit oder höchste Übertragungsqualität zum Beispiel für Musik oder Video biete, müsse dies auch differenziert bepreist werden"

Reinste Poesie für die Ohren und den Geldbeutel, nicht wahr? Das hat den in diesem Blog bisher noch nicht vergebenen "Bullshit Award" verdient. Auch wenn es auf den ersten Blick offensichtlich erscheint, geht es erst in zweiter Linie um mehr Profit und die Erhöhung der mageren Manager Gehälter. Das eigentliche Ziel ist die Abschaffung der Netzneutralität. Hat bisher so funktioniert: Alle Daten werden ohne Veränderung gleichberechtigt übertragen und es ist egal wer die Daten in die Welt gesetzt hat und woher diese kommen. Und was für Folgen hat das, fragen Sie sich?

Tuesday, April 23, 2013

Trilogie des digitalen Wahnsinns: Erster Beitrag überarbeitet


Ich habe endlich den zweiten Teil des Beitrages "Den Propheten Lügen strafen" zu Papier gebracht und dabei dabei den ersten Teil überarbeitet und zusammengefasst.  Obwohl ich ein paar saloppe Sprüche reisse, ist mir das Thema "Wem gehört das Internet?" eigentlich wichtig. Mir gefällt die Vorstellung, dass das Internet keinem Staat, sondern der gesamten Welt gehört, was technisch gesehen eigentlich nicht stimmt: Es gibt 13 Rootserver und auf den meisten haben die Amerikaner ihre Finger drauf. Den Kampf um die Kontrolle über das Netz bekommen die meisten User durch ein paar Artikel in den Nachrichten mit, wenn zum Beispiel China mal wieder mit Google in den Infight geht oder Pakistan Youtube für die eigene Bevölkerung wegen Häresie und Gotteslästerung sperrt. Das ist schon etwas fragwürdig im Jahre 2013 und ich persönlich bin der Überzeugung, dass das Internet ein Raum bleiben soll, der frei vom Einfluss eines Staates ist und der Zugang zu Informationen nicht durch politische oder religiöse Überzeugungen eingeschränkt wird. Nennt mich altmodisch, aber am Ende eines langen Tages kann ich dem Begriff "Freiheit" durchaus etwas abgewinnen.

In einer gewissen Art und Weise erinnert mich die heutige Situation im Internet an die Geschichte, dass es in Frankreich ganze Gebiete gab, in denen die Kirche der Bevölkerung verboten hat, Lesen und Schreiben zu lernen. Auf diese Weise konnte das gemeine Volk die Bibel nicht selber lesen und auslegen. Die Deutungshoheit und die Macht blieb so bei den "heiligen" Männern und Priestern, die je nach Bedarf die Auslegung an die gewünschte Realität anpassen konnten. Und damit kommen wir wieder zur Freiheit, zu der ich auch die selbst getroffene Entscheidung zähle, welche Informationen und welches Abbild der Realität ich zu sehen bekomme. Die Rolle der Kirche und ihrer Scheinheiligen übernehmen heute Unternehmen und ihre Statistiken, die mehr und mehr die Entscheidungen treffen, welche Informationen der User zu sehen bekommt und wie seine Teilnahme an der Welt aussieht.

Auf jeden Fall ein weites Gebiet, um Textwüsten abzuliefern. Wer noch keinen der Beiträge davon gelesen hat, empfehle ich diese Reihenfolge:

  1. Augmented Reality: I have a bad feeling: Wessen Welt sehe ich? Wer hat die Informationen zusammengestellt und vor allem wie verknüpft?
  2. On the Internet, everybody knows You're a Dog: Manipulation und Wissen
  3. Den Propheten Lügen strafen: Statistiken und andere Vorhersagen 

Viel Spass dabei!




Friday, April 19, 2013

Hype, whine and cheesy games (2)


In einem klassischem Campus-Deutsch ausgedrückt: Ein Hype entsteht aus einem sozialen und medialen Diskurs in der Gesellschaft. Was nichts anderes bedeutet, als der Klatsch&Tratsch im Büro, Schule oder der Social Media Plattform ihrer Wahl: "Hast du schon gehört/gesehen/gelesen? Das ist so fresh&cool, dass muss man..." "Ja, tolle Sache... reichst du mir bitte den Eimer in der Ecke, so dass ich mich übergeben kann?" Oups, das war jetzt nicht so freundlich, oder? Aber ich gelobe Besserung, denn jetzt geht es in die Berge: Ein Hype hat einen Gipfel und einen Höhepunkt mit dem sinnigen Namen: "Überhöhte und überzogene Erwartung".

Tuesday, April 16, 2013

(2) AdSense und warum die Götter des Internets mich abgeschossen haben

Die Verantwortung für die Umtriebe auf der eigenen Seite wird einem nicht abgenommen und nachdem das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist, will Tante Google den Beweis, dass sich dies nicht wiederholt. Es ist im Interesse des Unternehmens seine Kunden, die Werbung schalten, vor Betrug zu schützen und Unschuldige gibt es selten im Internet. Aber zumindest bekommt man eine einmalige Chance die Sperrung von AdSense rückgängig zu machen. Und das ist eine recht harte Geschichte für den durchschnittlichen User. Man muss nicht nur den Grund für die Sperrung in den Statistiken seiner Seite genau erkennen und definieren können, sondern auch die Maßnahmen beschreiben, die das in Zukunft verhindern werden.

Monday, April 15, 2013

AdSense und warum die Götter des Internets mich abgeschossen haben (1)

Das wird ein längerer Beitrag mit mindestens zwei Teilen. Was hatte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn geschrieben? Eines der Ziele des Blogs ist das Erlernen der "Tools of Trade" im Internet. Das dies nicht ohne Blessuren geschieht war abzusehen. Die letzten Tage habe ich eine wichtige Lektion gelernt und es ist eine unerfreuliche Geschichte. Vor allem, da ich zumindest eine Teilschuld daran trage. Kurz und einfach: Der AdSense Account, den ich angelegt habe, ist gesperrt worden. Eine Begründung dafür gab es nicht, lediglich einen Autotext in einem grauenhaften Deutsch von einem no-reply Google-Server. Liebe Tante Google: Nur die Tatsache allein, dass ich in Deutschland lebe, berechtigt dich nicht, deine Texte für Muttersprachler mit Hilfe des hauseigenen Translators zu entstellen!

All den Sarkasmus mal beiseite gelassen, habe ich mich an die Dechiffrierung des Textes gemacht und einen Link zu einem Formular entdeckt, in den man die Wiedereröffnung des Accounts beantragen kann. Aus dem Formular und dem Link konnte ich zumindest entnehmen, dass die Sperrung etwas mit "Invalid Clicks" zu tun hatte. Eine Formulierung, die ein weites Gebiet an möglichen Fehlern und Fehlverhalten beschreiben kann, wie ich später aus diversen Foren gelernt hatte. Die Sperrung wird lebenslang sein, da ich in meiner saloppen Art und Naivität den Fehler gemacht hatte, auch die Frage zu stellen, was überhaupt zu dieser Sperrung geführt hatte. Wenn euch jemals der Account gesperrt wird... stellt diese Frage nicht, niemals. Mehr dazu später.

Hype, whine and cheesy games (1)



Games unfertig, mit Bugs oder fehlenden Features auf den Markt zu bringen ist - gelinde gesagt - eine Sauerei. Daran gibt es nichts zu deuten und der Zorn der Spieler in so einem Fall ist mehr als gerecht. Warum das immer wieder passiert, ist ein Puzzle aus vielen Teilen, dass komplex und selbst für Beteiligte nur schwer zu durchschauen ist. Auch wenn ich mich unbeliebt mache: Ich glaube nicht, dass die Geschichte vom gierigen Publisher stimmt, der mit roten Augen und satanischem Gelächter Spieleschmieden aus lauter Bosheit dazu zwingt, unfertige Spiele zu veröffentlichen.  Dass ist lediglich die einfachste Möglichkeit, das Böse in der Welt der Spiele zu benennen und einen Schuldigen für die eigene Entäuschung zu finden, wenn ein Produkt unsere Erwartungen nicht erfüllt.

Thursday, April 11, 2013

Rezension: Das Spiel der Götter, Band 1

Das "Spiel der Götter" von Steven Erikson ist mit Sicherheit keine Fantasy Serie, die sich einem einfach erschließt. Die Geschichte ist komplex und am Anfang verwirrend, denn: Man wird ohne Vorkenntnisse einfach in diese Welt hineingeworfen und muss diese kennenlernen. Man ist ein Gestrandeter in einem fremden Land mit einer nicht bekannten Vorgeschichte und irrt herum. Staunend, verwundert, manchmal verzweifelt, denn Steven Erikson kennt im ersten Band keine Gnade. Es werden mehr und mehr Charaktere eingeführt, oft Schauplätze gewechselt und es gibt keine gute oder böse Seite. Nur ein dunkles Grau, denn die ersten Bände beschreiben die Invasion des Malazanischen Imperiums und alle Beteiligten schenken sich nichts. Es herrscht Krieg mit all den Grausamkeiten und Gewalt, die dieser bringt. Man kann das als Warnung betrachten, denn obwohl die Gewalt in den Büchern nie verherrlicht wird, beschreibt sie Erikson doch mit sehr deutlichen Worten. Es ist eine gewaltätige und brutale Welt, aber auch voller Schönheit, Wunder und Liebe.

Monday, April 8, 2013

Sim City 5: 180k Town Data Maps

Der Beitrag wird recht kurz und knackig. Die Stadt ist im Rahmen unseres aktuellen Projektes entstanden. Die Vorgabe: Als erste Stadt in der Region muss die Stadt all das gute Geld für die anderen Städte im Aufbau ranschaffen. 180.000 Einwohner, der Stau ist unter Kontrolle und die meisten Arbeitsplätze sind mit Arbeitern gefüllt. Was jetzt noch kommt, ist die Feineinstellungen und Umbauten wegen der Schönheit. Auch das Auge spielt mit...

Update: Router hat mich bei 200.000 Einwohner gewaltsam vom Internet getrennt. Unglücklicherweise zu dem Zeitpunkt, an dem die Verbindung zu den Servern nicht vorhanden war. Bisher ist die Stadt noch nicht aus dem digitalen Nirwana aufgetaucht.

Update 2: Die Stadt ist wieder da. Es hat ein Workaround geholfen, den ich ***WICHTIG!*** nicht unbedingt empfehle. Ich habe die Region aufgegeben - man darf keine Städte mehr als Bürgermeister haben - und habe mich noch einmal von einem Mitspieler einladen lassen. Schwupps, die Stadt war wieder da und konnte weitergespielt werden. Fragt mich nicht nach einer logischen Erklärung... es gibt vermutlich keine.

Verkehr

Die Straßenführung sieht etwas seltsam aus, funktioniert aber recht gut. Hin und wieder muss man das eine oder andere Haus abreißen und den Eingang zur anderen Straßenseite hin bauen... ein weiteres kleines Hilfsmittel, um den Verkehr einigermaßen in den Griff zu bekommen. Und vor allem: Ein bisschen Umweltverschmutzung darf sein... es wurden immer weniger Touristen.


Saturday, April 6, 2013

Art & Facts: Tanz der Fragmente (1)




Ich habe mich oft im Blog mit der Frage beschäftigt: Wo beginnt Kunst und wo hört diese auf? Vermutlich, weil ich persönlich mit einem guten Teil der modernen Kunst meine Schwierigkeiten habe. Nicht aus dem Grund, weil ich überzeugt bin, dass zur Kunst auch Handwerk gehört... viele der modernen Installationen kann auch der freundliche Nachbar vom Haus gegenüber aufbauen, ohne dass er sonderlich gefordert wird. Solang es niemand bemerkt und der "wahre" Künstler es als sein eigenes Werk ausgeben kann, werden sich genügend Menschen finden, welche die Dramatik in diesem Werk durchaus zu würdigen wissen. Meine Schwierigkeiten mit der Kunst fangen an der Stelle an, wo der Intellekt die Emotionen ablösen muss, damit ein Haufen Schrott auch Kunst wird.

Wednesday, April 3, 2013

Sim City 5: Kostenloser DLC Nissan Leaf

Ich weiß nicht ob ich Schreikrämpfe bekommen soll oder jubilieren: Es gibt einen kostenlosen DLC mit einem kleinen Wermutstropfen.. es sind Autos involviert, genauer: Elektrische Autos und deren Ladestationen. Gerade als ich Autofahrer als den natürlichen Feind von jedem Stadtplaner erklären wollte. Und kostenlos aus einem Grund: Es ist Werbung von Nissan. Auf das ein jeder sein Sparschwein plündert und morgen beim örtlichen Autohändler vorstellig wird. Das Gebäude macht glücklich, produziert keinen Dreck und frißt keinen Strom. Wie? Kein Strom benötigt? So ist es. Hamster und Chinesische Hacker!

Guckst du hier: SimCity Nissan Leaf Gratis

Das Wörtchen "Gratis" ausgiebig bewundern, Artikel anklicken und dann Neustart des Spieles. Die "stromlosen" Ladestationen finden sich unter der Kategorie.... Strom *rofl*.

/tante edit ...hmm, die Flecken auf dem Dach könnten Solarzellen sein. Egal, mit dem Verlust meiner restlichen Würde habe ich das Teil heruntergeladen. "Kostenlos" kann so ein mächtiges Wort sein *grins*

Tuesday, April 2, 2013

Von der Kunst Spiele zu genießen

Ein neuer Monat, ein neues Spiel. Keine Panik, niemand hat einen Release verpasst. Es handelt sich um ein relativ altes Game auf der Festplatte, aber da im Februar eine Erweiterung dafür herausgekommen ist und mir nach all dem konstruktiven Aufbau von Städten nach Zerstörung ist, habe ich mir Dragonborn gekauft und Fishermans Friend aus der Apotheke geholt: Fus Ro Dah! Klingelt es? Die Rede ist von The Elder Scrolls V: Skyrim und alten Traditionen in der Morrowind Reihe folgend, startet man als Gefangener, der am Anfang des Spieles entkommt. Schwerter&Magie, ein vollgestopftes Inventar, eigene Häuser, finstere Schurken, Jungfrauen, die gerettet werden müssen und Dungeons - ein (fast) klassisches RPG. Obwohl es eine durchgehende Hauptgeschichte gibt, einen Endgegner und damit ein Ende, zeichnet sich die Morrowind Reihe eigentlich durch eine offene Welt und eine sehr aktive Modder Community aus. Der Entwickler liefert das Grundgerüst und die Spieler bauen die Welt mit Erweiterungen aus: Rüstungen, Waffen, Questreihen, eigene Häuser, Spielmechaniken oder andere Texturen. Man sucht sich die Mods aus, auf die man Bock hat, und bekommt dadurch ein Spiel mit hohem Wiederspielwert, kurz: Mods sind einer der Gründe, warum man das Spiel immer wieder aus der Kiste holen kann. Durch die Tatsache, dass es Spieler sind, die weitere Inhalte entwickeln, darf man sich nicht abschrecken lassen. Viele Mods haben eine sehr hohe Qualität und professionellen Anspruch.

Begegnung kurz vor Mitternacht
Es gibt natürlich auch Mods, die sind reiner Unfug, aber trotzdem großartig.  Einer meiner Lieblinge in dieser Beziehung ist "Posh Crabs", ein Mod, der lediglich eines macht: Er zieht jeder Krabbe im Spiel einen Zylinder und ein Monokel auf. Da sitzt man mit einem breiten Grinsen vor dem Spiel, wenn eine Horde dieser Bastarde versucht, dir das Leben schwer zu machen.

Es gibt für jeden Geschmack und Liebhaberei einen Download, natürlich auch für übermächtige Waffen, Zauber und Rüstungen. Und da sind wir sind beim Thema: Selbstbeherrschung oder die Kunst Spiele zu genießen. In den offiziellen Foren von Skyrim hatten sich eine Menge Spieler bitterlich darüber beschwert, dass die Kombination von Schmiedekunst, Alchemie und Verzauberung übermächtig ist und das Spiel selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe dadurch ein Spaziergang wird.

Und die Spieler haben recht: Die Synergien zwischen den Handwerksarten in Skyrim sind nicht nur mächtig, lassen sich auf einfachste Art und Weise missbrauchen, sondern zerstören die fragile Spielbalance zwischen Spieler und der Spielwelt.