Monday, December 29, 2014

Modjadji oder der Freie Fall des Regens (4)

Anmerkung: Und wieder mal ein Stündchen Zeit für Unfug gehabt - ich weiss wirklich noch nicht, wohin die Geschichte geht.... findet unser Held Arbeit in einem Teehaus, das von einem Rudel schwuler Werwölfe betrieben wird? Wird er Immobilienmakler für heimatlose Geister? Ein Greifenreiter? Wenn ich dass nur wüsste.... die bisherigen (unvollständigen) Teile findet ihr hier


Die Gasse hinter der Wirtshaustüre

Nun, das Land der Wunder und Magie hatte ich mir insgeheim anders vorgestellt: Ein Schloss in der Ferne mit grünen Wiesen und Sonnenuntergang. Tiefe Wälder, Elfen mit langen Ohren, Magier mit spitzen Hüten, grimmige Söldner, fröhliche Bauern, Wachen mit rostigen Rüstungen und verschwitzte Händler, die kandierte Hasenohren am Strassenrand anbieten. Nichts von dem. Anstelle dessen blickte ich auf eine ordinäre Mauer mit Graffiti. Ich trat in die sehr gewöhnliche Gasse mit den handelsüblichen Pflastersteinen raus und blickte mich neugierig um. Alte Häuser, eine lange Mauer und kein Mensch auf der Strasse.
"Das ist alles?" drehte ich mich fragend um, nur um die Türe zu sehen, die mit einem lauten Krach ins Schloss fiel. Ich stand alleine in der Gasse und wusste, dass die Tür, die in meine Welt führte, sich sich nicht mehr öffnen lassen wird. Ich war im Kaninchenbau gefangen und in mir war diese Art von Gewissheit, die unwideruflich war und selbst einem Sturm des Zweifels trotzen würde.

Sunday, December 14, 2014

Rezension: The Librarians (2014)



Mein Herz schlägt für das Phantastische, sei es Filme, Bücher, Comics oder Hörspiele. Und solange ich dabei unterhalten werde, bin ich auch bereit, Kröten in Sachen Glaubwürdigkeit zu schlucken. Eine genau durchdachte Handlung? Ein Plot? Sehr gute Schauspieler? Sind mit Sicherheit ein Plus, aber nicht nötig, solange man mit einem gewissen Einfallsreichtum und Kreativität eine Geschichte erzählt. Und genau daran mangelt es bei einer TV-Serie, deren ersten Folgen gerade angelaufen ist: "The Librarians". Meine Hoffnung war groß, dass sich hier eine TV-Serie findet, die mich über die Dunkelheit der Wintermonate bringt. Angekündigt war eine Mischung zwischen Indiana Jones und Warehouse 13, sprich: Gefährliche Artefakte, alte Mythen und Legenden, Kämpfe und Exkursionen in exotische Länder. Schöne Frauen mit trügerischen Herzen, schwer bewaffnete Bibliothekare und geheimnisvolle Kämpfer, kurz: Das ganze B-Movie Programm mit cheesy Plots und Explotations.

Friday, December 5, 2014

Die Diarrhö und das Glück

Ladies and gentlemen, most people record songs about love, heartbreak, loneliness, being broke... Nobody's actually went out and recorded a song about real pain. 
Screamin' Jay Hawkins


Seat of Power
Gestern abend fand ich mich mit zwei Damen aus meiner Arbeit in einer Gaststätte wieder, in der mir ein Getränk auf den Tisch gestellt wurde, dessen Ablaufdatum schon 1,5 Jahre her war. Harter Stoff, aber was ein Mann ist... der lächelt milde und trinkt den Stoff. Nun, ich ließ aus Vorsicht die zweite Flasche zurückgehen und mir dann doch einen Kaffee bringen. Meine lieben Leser, was folgte, war eine Nacht des Schreckens mit viel Denkpausen auf dem Sitz der Macht (vulgo: Toilette). Natürlich ist man im ersten Augenblick verführt, diesen Abend mit ein paar kräftigen Flüchen zu bedenken und dem Wirt einen Furunkel in Königsgröße an dessen Hintern zu wünschen, kurz: Den Tag komplett aus dem Gedächtnis zu streichen und hoffen, dass das Licht des morgigen Tages einen Lottogewinn von ausreichender Größe bringt, damit der Schmach vergessen ist. Aber näher betrachtet, war es ein prächtiger Abend. Und das hängt viel mit der Wahrnehmung und der Frage nach dem Glück zusammen. Hä? Die hundsgemeine Diarrhö und Glück?

Monday, November 17, 2014

A sad song from the trash heap called life

Hallo meine lieben Leser! Es ist Montag, das Wetter scheußlich, der Tee kalt und der Kühlschrank leer. Kurzum, ich bin in der perfekten Stimmung, um mich wieder einmal in der Kunst des "Rants" zu üben. Auf Deutsch: Mit der schartigen Axt der Hausfrauen-Rhetorik auf ein Thema einschlagen, bis der letzte Zuhörer eilig die Flucht ergriffen hat! Das heisst, dass Ungerechtigkeit und boshafte Worte Pate gestanden sind bei diesem Pamphlet! Zittert also in euren Stiefeln, gewöhnliche Sterbliche!

Nun, so schlimm wird es dann doch nicht. Auf einer schon legendären Feier, auf der ich vor nicht allzu langer Zeit war, haben sich einige Singles in dem Alter herumgetrieben, in dem man einen Versorger für den letzten Versuch "Kinder" sucht. Meine Strategie, damit ich der kompletten Check-Liste entgehe, ob ich der "Mr. Right" dafür bin, ist eine einfache: Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit einem Hilfsarbeiterjob in einem Callcenter und kombiniere diese Aussage mit dem Rausstrecken meines Bauches, was im Regelfall einen schnellen Rückzug der Suchenden zu Folge hat. 

Leider weist diese Behauptung für einige Menschen mehr als ein Körnchen bitterer Wahrheit auf. Mit dem geschriebenen Wort verdient man heute nur noch mäßig bis gar nicht. Es sitzen genügend Menschen aus der Schreiberzunft in einem der lustigen "Cubicles" der Callcenter und verdienen damit im Regelfall mehr, als ein Schreiber auf dem freien Markt.

Thursday, November 13, 2014

Beyond Earth



Mein erster subjektiver Eindruck: Sid Meier's Civilization Beyond Earth [PC] hat das Potential ein großartiges Spiel zu sein, aber bis dahin werden es wohl noch ein oder zwei Erweiterungen werden. Das Setting stimmt, Grafik und Design ist schick und die Entwickler haben sich einige Mühe mit den Hintergründen der Fraktionen gemacht. Das UI ist tauglich, hat aber Schwächen bei einigen elementaren Spielmechaniken, wie zum Beispiel die Zuweisung von Handelsrouten ab einer gewissen Anzahl von Städten.  Mir persönlich gefallen vor allem ein paar Neuerungen, die es von den bisherigen Civilisation Titeln abhebt: Zum Beispiel Quests, die an gebaute Gebäude gekoppelt sind und der neue Forschungsbaum, der mehr Freiheiten zuläßt, als das lineare Design seiner Vorgänger. Klasse Sache! Einer der Veränderungen, die einiges an Potential mit zukünftigen Patches hat, findet man am Anfang des Spieles. Man wählt nicht mehr nur den einen "Maximo Leader" aus, sondern baut sich Schritt für Schritt seine Wunschfraktion zusammen und schickt diese dann in Richtung des neu entdeckten Planeten. Um meinen gesamten Eindruck zusammenzufassen: Beyond Earth macht vieles richtig und wenig falsch. Leider sind die wenigen falschen Entscheidungen in Sachen Spieldesign schwerwiegender, als es die ersten 100 Runden des Spieles erahnen lassen....

Wednesday, October 15, 2014

Der pfurzende Pfau aus dem Morgenland

Unser Verstand ist die Bühne eines großen Theaters und wird hauptsächlich von zwei Akteuren bespielt: Das Gedächtnis und das "Ich", dass in der Gegenwart lebt. Manchmal gesellt sich auch der Zweifel dazu, was eine "Ménage-à-trois" ermöglicht und für den einen oder anderen Aufruhr im Zuschauerraum sorgt. Wenn ich gefragt werden würde, wie ich diese beiden Schauspieler charakterisieren würde, dann ist das Gedächtnis der große Geschichtenerzähler, der es mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt. Für eine gute Pointe werden gnadenlos Tatsachen unter den Tisch fallen gelassen und eine eigene Geschichte gesponnen. Wir müssen zugeben, dass dies auch manchmal seinen guten Grund hat: Das Gedächtnis ist das Präservativ, mit dem wir das "Ich der Gegenwart" schützen oder auch mit Erinnerungen strafen, wenn es allzu übermütig wird. Das wird es oft, denn das "Ich" lebt in der Gegenwart und erlebt all die schönen Dinge, über die das Gedächtnis in einer fernen Zukunft berichten wird. Es sind also zwei recht unterschiedliche Gesellen, die jeden Tag ein wunderliches Schauspiel in unserem Kopf aufführen. Ein andauernder Streit zwischen Mythos und Wirklichkeit. Zwischen einer gewünschten Realität und wirklichen Erfahrungen, die wir machen. Da wir das Gedächtnis als einen begnadeten Erzähler von Geschichten identifiziert haben - was definiert eigentlich eine Geschichte? Wie ist eine solche aufgebaut und vor allem wie kommt das Gedächtnis ins Spiel?

Friday, September 19, 2014

Extant: Schwanger durch Sporen im Weltraum

WYSIWYG
Die Serie anzusehen war eine Verschwendung von Lebenszeit. Die Grundidee der Serie läßt sich wie folgt umschreiben: "Intelligente Sporen zeugen mit unfruchtbarer Hausfrau ein Kind". Coole Sache, holt das Popcorn und die Getränke! Weltraum-Trash vom Feinsten! B-Movie Abend! Aber ich sage euch: Lasst alle Hoffnung fahren. Die Serie schafft nicht den Sprung über die Hürde "So schlecht, dass es wieder gut ist". Es steckt eine Menge Geld in der Produktion drin und ist ansprechend produziert. Aber die hübschen Bilder und Effekte reichen leider nicht aus, die bittere Tatsache zu verdecken: Wieder wurde eine Science Fiction Serie in den Sand gesetzt. Eine miserable Geschichte, welche die Intelligenz der Zuschauer beleidigt, Schauspieler ohne Chemie, eine überforderte Hauptdarstellerin und einen Steven Spielberg Subplot, der mit Künstlicher Intelligenz zu tun hat, böarks. Halle Berry wurde zwar einmal mit einem Oskar für Leistungen in der Schauspielkunst bedacht, wird aber für Extant wohl mehrere goldenen Himbeeren ernten. Sie kann keine Serie über 12 Folgen tragen und dass wird von Folge zu Folge offensichtlicher. Um was dreht es sich eigentlich in "Extant"?

Es geht um einen Japaner, der in einem abgestürzten Asteroiden Gülle von Ausserirdischen findet, die ihn unsterblich macht, solange er diese regelmäßig einnimmt. Da der Vorrat zu Ende geht, und dieser nicht künstlich herzustellen ist, schickt der alte Mann Astronauten auf Solo-Missionen in eine Raumstation. Die Hoffnung: Mit den Herstellern einen Deal zu machen oder mehr von dem Zeug zu finden. Das kann man so stehen lassen, ergibt es doch eine gute Ausgangsbasis für allerlei bunte und wilde Geschichten. Nun, die Truppe um Steven Spielberg (Produzent) hat sich Folgendes ausgedacht:

Auf der Raumstation kommen intelligente Sporen zu Besuch, welche die Vorstellungskraft von uns Menschen perfekt manipulieren können. Ausserirdische können und dürfen das im Übrigen - ein Axiom in Science Fiction Serien! Die Sporen gaukeln Molly - unserer tapferen Hausfrau im All - einen gestorbenen Liebhaber vor, um einen Alien Hybriden zu erzeugen. Aha, Sex mit Toten - das kann nicht gut gehen. Aber sehet da, ein Wunder der Natur! Denn Molly ist eigentlich unfruchtbar und hat mit ihrem Mann, einem Wissenschaftler der Androiden bastelt, eine künstliche Intelligenz in einem Roboter als Ersatz für ein Kind adoptiert. Wolken des Dramas dräuen am Horizont! Bruderzwist, ich hör dich trappsen! Unfruchtbar, aber hochschwanger kommt Molly auf die Erde zurück: "Aber isch 'abe nischt gevögelt, isch schwör!". Hat sie wohl und daher operieren die Schergen des unsterblichen Japaners den Alien Fötus ungefragt aus Molly heraus, der aber seinem Brutkasten entkommt und mordend und manipulierend auf der Erdoberfläche herumzieht.

Wednesday, September 17, 2014

Modjadji oder der Freie Fall des Regens (3)


I'm not crazy - my reality is just different from yours.
Alice in Wonderland



Anmerkung: So, momentan der letzte Teil - mehr kommt nicht an die Öffentlichkeit von der Geschichte.... ab sofort kommt wieder Fragwürdiges zum Merkwürdigen in diesem Blog *kicher*



Das Kaninchenloch


"Die meisten Menschen zeichnen in ihren hübschen Köpfen eine Karte von der Welt, die sich im Laufe des Lebens mit vielen Details füllt. Aber diese Karte ist nicht die Welt, noch Wirklichkeit, eher der Versuch, diese zu vermeiden." Es ist schwer jemanden zu widersprechen, der gerade einen Sturm in einem Wasserglas erzeugt hat. Da ich nicht trinke und meine Finger von lustigen Pillen und Pilzen mit unausprechlichen Namen lasse, war ich erst einmal bereit mich darauf einzulassen.

"Ich scheue die Wirklichkeit? Der Tisch ist doch wirklich, oder?" Zur Bekräftigung klopfte ich auf den Tisch. "Er ist Teil der Realität, dass ist richtig" sagte die Regenkönigin, "aber..." Sie verdrehte die Augen und kippte den Rest des Espressos hinunter und arrangierte die Gläser und Tassen auf dem Tisch. Vorsichtig geworden, rückte ich ein wenig ab. Sie grinste breit: "Keine Panik, für heute gab es genug Zauberei und Blendwerk, um Ungläubige zu beeindrucken". Dann tauchte Sie den Finger in das Wasserglas und zog eine Linie aus Wasser quer hinter dem Arrangment. "Stell dir einen Blinden beim Zelten vor, der den Weg durch einen Wald zum Fluss sucht." Der Finger fuhr umkreiste elegant das Wasserglas, die Espressotasse und den Milchkaffe. Ein ausgesprochen hübscher Finger an einer hübschen Hand, wie mir auffiel. "Was er hört, ist das Rauschen des Wassers. Bald findet er einen Weg, wie er zum Fluss und wieder zurück zu seinem Zelt kommt, ohne dass er einen Baum berührt." Als ich einwand, dass es keinen Sinn macht als Blinder gegen Bäume zu laufen und dass das Beispiel aus dem 1. Semester eines fragwürdigen Universitätsstudiums ist, sprach sie ungerührt weiter: "Den Kopf hin und wieder gegen einen Baum zu schlagen, hilft oft mehr, als du denkst."

Saturday, September 6, 2014

Modjadji oder der Freie Fall des Regens (2)

Anmerkung: Teil 2, der eigentlich Teil 4 ist.... "Random" halt :)

 

 

Der Sturm im Wasserglas


Fragwürdig!
"Was ich suche?" fragte sie. "Den Weg nach Hause natürlich!" Obwohl die Stadt Charme hatte, befand sie mit einer lässigen Handbewegung, war es nicht wirklich ihre Heimat. Stadbewohner sind ein seltsames Volk, welches seine Zeit mit Wehklagen über Wind und Wetter verschwendet und entweder über einen zu langen Winter oder einen zu warmen Sommer lamentiert. Jahreszeiten in ihrer Heimat sind dagegen etwas, dem man Respekt entgegenbringt. Auch wenn die Spucke gefriert, bevor diese auf dem Boden landet, es würde niemand auf die Idee kommen, sich über Schnee und Kälte zu beschweren. "Du hast vergessen, dass das Essen in der Stadt grauenhaft und die Kinder schlecht erzogen sind" sagte ich mit einem verschmitzten Grinsen. Die Regenkönigin winkte ab, strich sich eine hartnäckige Haarsträhne hinter das Ohr und lehnte sich zurück. "Die Elemente sind nicht der Feind, sie geben unserer Existenz einen Sinn!"

Mir gefiel die Richtung nicht, in die sich das Gespräch entwickelte. Ich bin bereit eine Menge Mist in dieser Welt als gegeben hinzunehmen, bekomme aber nervöse Zuckungen, wenn Spinner und Esoteriker ihren geistigen Müll bei mir abladen. "Und Väterchen Frost hat dich das gelernt, als du auf seinen eisigen Knien geschaukelt bist?" fragte ich in einem sarkastischen Tonfall. "Frostbeulen stärken den Anstand und das tiefere Verständnis für Sauwetter?" Ich deutete mit dem Daumen lässig über meine Schulter Richtung Fenster, hinter dem immer noch der Regen zu sehen war. Sie lächelte, aber in diesem Lächeln war keine Spur von Freundlichkeit mehr. Ich wusste, dass ich eine unsichtbare Grenze überschritten hatte und das Schweigen, das folgte, machte mir das sehr wohl bewußt. Es war ein Schweigen von der Art, dass immer unangenehmer wurde, je länger es andauerte. Perfekt um Selbstzweifel und Schuldgefühle zu wecken. Unmissverständlich und klug. Eine höfliche Art und Weise mitzuteilen, dass man sich wie ein Arsch vor einem zivilisierten Menschen aufgeführt hat. Und natürlich wusste Sie, dass ich es wusste. Unangenehm.

Sie legte ihr Kinn in die aufgestützte Hand und sah mich lange an: Ein weiteres Schweigen, aber diesmal nicht, um mich abzustrafen, sondern weil sie eine Entscheidung zu treffen hatte - Wortlosigkeit kann sehr beredsam sein. Schließlich richtete sie sich auf und schob das halbleere Wasserglas zwischen uns....

Wednesday, September 3, 2014

Modjadji oder der Freie Fall des Regens

Graffiti in der Hintergasse zum Tannhäuser Tor
Die Frau, von der ich heute erzählen möchte, habe ich auf einem öffentlichen Platz an einem verregneten Sonntag kennengelernt. Kein harter Regen, aber beständig und hartnäckig darauf bedacht, alles mit Nässe zu überziehen. Das leise Fluchen der vorbei eilenden Menschen und deren hastigen Schritte bildeten den Rythmus zu einer uralten Melodie, die nur an solchen Tagen zu hören war. Musik, die in den Tiefen der Seele entsteht, mit flüchtige Noten, die sich nicht mit dem Verstand greifen lassen. Diese Melodie war es auch, die mich schließlich aus meinem Mittagsschlaf weckte und mich von einem Traum befreite, der sich um Vektorgleichungen handelte, die auf der Landkarte zu einer verborgenen Realität gezeichnet waren. Es war eine eigenartigen Stille im Raum, in der nur die Regentropfen zu hören waren, die frech und fordernd an das Fenster klopften. Und ein stilles Haus ist in der Tat seltsam! Auch wenn ihnen jemand etwas anderes erzählt, jedes Haus besitzt eine einzigartige Stimme: Das Knarren der Diele, zufalllende Türen oder das Ächzen der Dachbalken unter der Schneelast im Winter. Manche Häuser sind grimmig, andere von vergnügter Natur und wenn man ganz leise Nachts in seinem Bett liegt, dann hört man manchmal sogar Geschichten aus vergangenen Tagen.

Ich blickte etwas missmutig aus dem Fenster und war vom Drang in das nasse Grau des Nachmittages einzutauchen, überrascht. Ein Mann von Verstand sitzt so ein Wetter mit einem Buch auf dem ramponierten Sofa aus und spart sich die Spaziergänge für sonnige Tage auf. Zwischen Vernunft und Unvernunft hin und hergerissen gab ich schließlich auf, fischte eine Jacke aus dem Kleiderhaufen auf dem Boden und tauschte die Sicherheit meiner trockenen Wohnung gegen ein ungewisses und ungemütliches Draußen ein...



hier gehts weiter (mit einem späteren Teil)

Friday, August 22, 2014

Der Schockwellenreiter


"Es gibt zwei Arten von Narren: Der eine sagt 'Das ist alt und deshalb gut.' 
Der andere sagt 'Das ist neu und deshalb besser.'"
John Brunner


Amazon Antiquariat
Nachdem ich mit dem üblichen Rant über die Gefahren des Internets und der neuen Technik hergezogen bin, ist auch eine gewisse Nachdenklichkeit eingetreten. Die neuen Technologien werden nicht verschwinden, sondern rasant in unseren Alltag integriert werden - das steht nicht in Frage. Viel interessanter ist: Wie gehen wir damit um? Das World Wide Web zum Beispiel ist mal gerade 25 Jahre alt, steckt sprichwörtlich noch in den Kinderschuhen und ist schon jetzt nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Einer der erste Erwähnungen eines weltweiten Datennetzes und dessen soziologischen Folgen war 1975 in einem Science Fiction: "Der Schockwellenreiter" von John Brunner, eine Dystopie über eine vernetzten Gesellschaft. Einer der Hauptthemen in dem Buch war die Kontrolle über das weltweite Datennetzwerk und die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Nun, da Opas verstopfter Stuhlgang gerne auf eine unglückliche Kindheit zurückgeführt wird, ist mein Misstrauen gegenüber gewissen neuen Formen der Technik wohl das Lesen der falschen Bücher zuzuschreiben. Manche bezeichen das Buch gern auch als den Urvater des Cyberpunks, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass die Welt durch den Fortschritt der Technologie keine bessere geworden ist. Ein Credo, dass ich gerne und oft predige, aber eigentlich nicht das meine ist. Die nackte Wahrheit: Ich bin definitiv nicht der Narr, der meint "das ist alt und deshalb gut". Ich liebe Technik, HighTech Junk und die Erfindung des Internets, das mich vom Besuch staubiger Bibliotheken und den Axtmördern befreit hat, die sich üblicherweise dort als Personal tarnen. Auch wenn "Der Schockwellenreiter" fast 40 Jahre auf dem Buckel hat, und manche Beschreibungen unserer heutigen Gegenwart eher zu belächeln sind, kann man sich das eine oder andere in Bezug auf das Internet, Big Data und dem Internet der Dinge abgreifen.

Wednesday, August 20, 2014

Mein Kühlschrank spricht mit mir...

Ich habe letzte Woche einen Ingenieur kennengelernt, der bei einer größeren Firma am "Internet der Dinge" arbeitet, kurz: Die Vernetzung von Alltagsgegenständen, die lustig miteinander über das Internet kommunizieren. Das Gespräch war interessant, denn der gute Mann war sich auch nicht sicher, ob das eine Entwicklung ist, bei der man jubeln oder bitterlich in die Tastatur weinen soll. Der Rasierapparat bestellt automatisch neue Batterien nach, sobald ich eine Reise buche und der Kühlschrank kauft die Milch von alleine ein, sobald diese ausgeht. Das ist eine Vorstellung, die viele Menschen begeistert, denn das verschafft uns Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Rad schlagen und Zierteppiche sammeln. Schön wäre es, aber ich persönlich glaube, dass das Internet der Dinge unser Leben nicht besser oder schöner machen wird. Das Gegenteil ist der Fall und deshalb sei an dieser Stelle noch einmal genussvoll die Geschichte vom smarten Kühlschrank erwähnt, der als Teil eines Botnets von Hackern an der Versendung von ein paar hundertausend Spam-Mails im letzten Jahr beteiligt war. Das ist eine hübsche Anektdote, die aber die grundsätzliche Problematik aufzeigt: Alle derzeitigen Geräte wie Kühlschränke, Unterhaltungselektronikgeräte, Smart-TVs, Thermometer - und vieles mehr- sind manipulierbar und bis 2020 sollen angeblich an die 200 Milliarden Geräte vernetzt sein. Lassen wir einen Augenblick das Privatleben unseres Toasters als Spambot ruhen und reden wir von der unangenehmen Seite des Internets der Dinge.

Saturday, August 16, 2014

Ein Loch in der Erde


Der Irrtum ist in der menschlichen Natur verwurzelt. Nicht ohne Kampf ist er zu überwinden.
U.G. Morrow - Unterstützer des Geradstreckenverlegers


Ich war mal flach!
Einer meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, haltlosen Theorien und Verschwörungen in der Weltgeschichte nachzugehen. Oder Esoteriker über die Geheimnisse des Pyramidenbaus zu befragen und warum die Baumeister des alten Ägyptens die Maße des Urmeters in Paris schon kannten. Daher ist es bedauerlich, dass es still geworden ist mit den Meldungen aus Sibirien und dem lang verschollenen Eingang in das Innere der Erde. Gerade Löcher in der Erde haben Menschen schon immer beflügelt, höheren Unfug in große Worte zu kleiden: Die Erde ist flach und wenn wir tief genug graben, dann entdecken wir Wunderliches. Zum Beispiel Wesen mit Hörnern, Huf und Mistgabel in der Hand. Waren es Narren, denen wir unbesehen geglaubt haben? Nun, glücklicherweise hat sich die Wissenschaft erbarmt und ist mit rationalem Verstand den abergläubischen Theorien auf den Leib gerückt. Einer der ersten Männer der Vernunft war Halley (November 1656 bis Januar 1742), der auch als Namensgeber eines Kometen herhalten musste. Er hat es als Erstes gesagt: Die Erde ist hohl! Beweise? Kühne Berechnungen des Magnetfeldes, gefolgt vom schallendem Gelächter der nachfolgenden Generationen. Die Schriftsteller haben seine Gedanken zur Hohlwelt jedoch dankbar angenommen und allerlei Gesindel tief unter die Erde gesendet: Mit mechanischen Maulwürfen oder Expeditionen auf Schusters Rappen und selbstgebauten Flößen. Was dazu geführt hat, dass die Flachwelt-Theoretiker Ihre Theorien neu überdacht haben: Die heiligen Schriften der Hohlwelt-Buben berichten, dass die Nazis nach dem zweiten Weltkrieg ein finsteres Reich unter unseren Füßen errichtet haben. Faschistische Kartoffelbauern, die mit dem Rechen auf der Schulter in ihrem Gemüsegarten zur Marschmusik auf- und abmarschieren und sich so auf die Eroberung der Welt vorbereiten. Der Kolonie des Schreckens haben sich natürlich auch die chinesischen Hacker angeschlossen, wie die Spatzen es von den Dächern pfeifen! 

Saturday, July 12, 2014

Errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum!

Die Götter haben dich mir gegeben, damit du mein Haus regierst.
Pani Grahan

Arabischen Stämme hatten schon immer eine handvoll Bräuche, die faszinierend sind und die wichtigen Dinge des Lebens betonen. Das überlieferte Brauchtum des Propheten (Sunna) umfasst zum Beispiel 4 Eckpfeiler: Gut Riechen, Anstand, die Vermählung und das Zähneputzen. Vor allem die Erwähnung des Zähneputzens in diesem Kanon an Verhaltensweisen hat mich fasziniert. Wenn man es sich es genau überlegt, macht das durchaus Sinn und hat seinen Ursprung vermutlich in dem Zorn der Bräute, die es leid waren, streng aus dem Mund riechende Jünglinge vor versammelter Mannschaft zu küssen. Der Imam - das religiöse Oberhaupt - war im Rahmen der Zeremonie angehalten zu fragen, ob kein Zwang vorliegt, der die beiden Liebenden vor den Altar getrieben hat. Im Gegensatz zu den christlichen Bräuchen: In manchen Gegenden war es üblich, dass die Brüder der Braut mit gezückter Schrotflinte hinter dem Bräutigam standen, um dessen Bereitwilligkeit zum Akt der Ehe aufrecht zu erhalten. Die griechische Hochzeit, wie es bei uns in der Gegend salopp heisst. Fahnenflucht hat eine lange Tradition und das hat nicht zuletzt in fragwürdigen Bräuchen seinen Ursprung, wie zum Beispiel die Geschichte mit dem Holzscheit. Um den zukünftigen Ehegatten mit den Verhältnissen nach der Hochzeit vertraut zu machen, musste dieser auf einem scharfkantigen Holz knien und Aufgaben seiner geliebten Verlobten lösen.... Nun, um es mit Lucky Luke zu sagen: "Ein Mann macht sich Sorgen um seine Zukunft, ab dem Zeitpunkt, an dem er heiratet."

Wie ich auf das Thema komme? An diesem Wochenende wurde auf Teufel komm raus geheiratet und auf einer dieser Feiern war ich: Gemütlicher Abend, die Brautentführung blieb uns erspart und der Bräutigam konnte geraden Schrittes das Lokal verlassen. In einem heldenhaften Akt der Aufopferung habe ich mir sogar die üblichen Sprüche zur Ehe und Hochzeit verkniffen, denn beide Paare haben nicht aus steuerlichen Vorteilen geheiratet - was man Ihnen hoch anrechnen muss. Hmm, obwohl: Bei der zweiten Trauung bin ich mir nicht sicher.... auch in Bayern haben Töchter Brüder. Und natürlich kann ich mich nicht beherrschen und muss zumindest im Blog noch einen weiteren meiner Lieblingssprüche aus besagten Lucky Luke Heft zum Thema Ehe loswerden:

"Die Ehe ist eine Institution, die es zwei Menschen erlaubt, gemeinsam Schwierigkeiten zu meistern, die sie nie gehabt hätten, wenn sie nicht geheiratet hätten!"


Thursday, July 10, 2014

Random Rant: Tante Google greift zur Weltherrschaft

Einer meiner Lieblingsbeiträge im Blog ist "Augmented Reality: I have a bad feeling" und warum ich darüber schreibe, hat seinen Ursprung in der jüngsten Vergangenheit, genauer: Letzte Woche. Da standen vor meinem Arbeitgeber Jungs mit Smartphones in der Hand und haben ein vernünftiges Lokal gesucht, in dem man Essen bestellen kann, ohne einen Eimer dazu bestellen zu müssen. Eine App machts möglich und die Informationen dazu kamen von Tante Google, ahem... Google Places. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich die Zukunft in unserer Gegenwart einrichtet. Die Frage nach dem Wert der Informationen in unserer schönen neuen Welt bleibt nach wie vor, denn: Kann man den Informationen trauen? Bereitet euch wieder auf einen Text mit paranoiden Tendenzen und höheren Unfug vor!


Flat Earth Society presents: Information & Control

Auf Wired findet sich ein Artikel, in dem beschrieben wird, wie ein Restaurant in Washington in die Pleite getrieben worden ist und zwar mit Hilfe von Google Places. Der Besitzer war ein älterer Herr über die 70 Jahre und hat sich den Luxus geleistet, Erfindungen wie das Internet komplett zu ignorieren. Böse Buben und Mädels haben in Google Places einfach die Öffnungszeiten geändert, was nicht die schlechteste Idee ist, um einen Noob in die Pleite zu treiben. Erst als jemand den alten Knaben angerufen hatte und ihn gefragt hatte: "Warum hast du eigentlich Samstags, Sonntags und Montags zu?" wurde klar, warum seit längerer Zeit keiner mehr an Wochenenden in diesem Lokal etwas essen wollte. Was für eine wundervolle Geschichte, mit der man hausieren gehen kann, warum dieses Schicksal unausweichlich für einen Menschen ist, der vor 1980 geboren wurde. Die Zukunft gehört der jungen Generation, die sich das Smartphone in den nächsten Jahren zusammen mit einer Analsonde implantieren lassen, die Stromstöße verteilt, wenn man nicht Vegan genug lebt! Natürlich zählt der Bericht all die Fehler auf, warum dieser Restaurantbesitzer ein Narr war und warum Ignoranz vor der Realität nur bis zu einem gewissen Grad schützt. Im Grunde genommen, ist der Bericht eine einfache und simple Parabel des Informationszeitalters, welche das Ego der Wired Leser schmeichelt: "Ich bin mit dem Internet aufgewachsen, mir passiert das nicht!". Ach ja? Wenn das mal keine Illusion ist, oh mächtiger digital Native. Denn das Interessante an der Geschichte sind nicht die Unzulänglichkeiten eines alten Mannes, der aktuelle technische Entwicklungen verschlafen hat, sondern dass das Internet auch in unser Leben eingreift, wenn wir es nicht benutzen oder uns diesem verweigern. Und vor allem dann, wenn wir glauben, eine Firewall und ein paar auf "Privat" gestellte Optionen bei Facebook sind ein Garant der Freiheit und Unabhängigkeit.

Wednesday, June 4, 2014

MMO: Schauriger Abgesang auf ein sterbendes Genre

MMO Players won’t play if they see things they don’t like 
they are also wont play if they don’t see things they do like.


Ich persönlich glaube, dass die große Zeit der MMOs vorbei ist. Keine neue oder besonders aufregende Erkenntnis, eher die unaufgeregte Feststellung des allzu Offensichtlichen: Der Patient liegt in seinen letzten Zuckungen und eine Besserung ist nicht in Sicht. Gibt es einen Schuldigen? Sind die Spiele zu schlecht oder die Entwickler zu einfallslos? Darüber kann man sich sicherlich trefflichst streiten, aber um ehrlich zu sein: So einfach ist es nicht. Die Technik wird immer besser, die Bugs beim Release von Spiel zu Spiel weniger und die Features immer mehr. Was nicht passt, sind die Erwartungen der Spieler und da rede ich nicht einmal von den paar Nasen, die einen perfekten Release fordern: Wer Fehler sucht, der wird in einem neuem Spiel mehr als ein paar Haare in der Suppe finden, den MMOs sind eine komplexe technische Geschichte. Was natürlich eine gute Sache ist, sorgt es doch für reichlich Stoff, um die Foren mit Beiträgen zu füllen: Der kleinste gemeinsame Nenner der MMO Community ist das Jammern auf hohem Niveau und der heilige Flamewar, mit dem wir die noObs der Gegenseite klein machen. Fanboys, Hater, Casuals und Pros - das ganze schlechte und doch so amüsante Theater, dass mit dem Release und den ersten zwei oder drei Monaten des Spieles einhergeht.

Natürlich ist es ein Leichtes von Ausserhalb über die MMO Spieler, die Community und Ihre Erwartungen zu lästern und zu fordern, dass eine realistische Grundhaltung gegenüber einem neuen Spiel eingenommen werden muss. Die Schwierigkeit ist, dass die meisten Spieler durchaus vernünftige Vorstellungen haben, was in einem MMO möglich ist und erwartet werden kann. Und genau diese "vernünftigen Vorstellungen" sind das Problem der Entwickler von MMOs, denn diese töten auf lange Sicht jegliche Innovation und Wiederbelebung des Genres. Hä? Ich will ein gutes Spiel und deshalb wird Mist produziert? Nun, vielleicht nicht Mist, aber dafür gediegene Langeweile. Um das zu verstehen, muss man sich ansehen, wie ein Teil der Erwartungen entsteht, die Spieler gegenüber einem MMO haben. Und diese wachsen nicht nur durch die unhaltbaren Versprechen der Public Relations-, Social Media- und Werbeprofis. Jeder, der in unserer Gesellschaft aufgewachsen ist, weiß, dass diese Zunft aus professionellen Lügnern besteht. Wenn wir einen guten Tag haben, dann glauben wir deren hübsche Geschichten... ungefähr 10 Minuten lang. Die meisten von uns Spieler sind intelligent genug, die hübsche Welt der Werbung von der Realität zu trennen. Solange das Stammhirn nicht angesprochen wird: Nackte Tatsachen auf einem Produkt verkaufen dieses immer noch nachweislich besser, als angezogene Tatsachen. Hallo Phrasenschwein: Sex sells. Aber nehmen wir an, dass ich ein schwuler Friseur mit ondulierten Löckchen bin und das halbnackte Gamer Girlie eher einen Brechreiz, als Verlangen auslöst. Woher kommt dann die Entäuschung, wenn man das lang ersehnte Spiel endlich bis zum Erbrechen zocken kann?

Wednesday, May 21, 2014

HTML: Beiträge in einem Blog durch simplen Trick strukturieren

Hallo Freunde des lauteren Bloggerismus,

heute möchte ich euch eine einfache und simple Geschichte vorstellen, die man verwenden kann, um einen Blog besser zu strukturieren. Etwas, vor dem ich mich aus natürlicher Faulheit etwas gedrückt habe. Asche über mein Haupt!

Ihr könnt euch noch an die Image Gallery in der Seitenleiste erinnern? Die verwenden wir wieder, nur diesmal in Verbindung mit der Label Funktion von Blogger. Wir legen praktisch eine "Ghostpage" an und verlinken diese über ein Icon aus der Sidebar. Prinzipiell ist es nichts anderes, als die URL aus der "Label Cloud/Liste" an anderer Stelle zu verwenden - eine zusätzliche Möglichkeit, um bestimmte Beiträge hervorzuheben. Ich hatte es auf einem Blog benutzt, der mehrere Autoren hat und es darum ging, sich alle Beiträge eines Autors anzeigen zu lassen, ohne dass die "Label Cloud/Liste" mit deren Namen zugemüllt wird. Ihr erinnert euch noch an "HTML: Einfache Image Gallerie für das Java/HTML Widget"? Das nehmen wir wieder her:

Thursday, May 15, 2014

Pandoras Box: Who watches the Watchmen - more weird stuff about Zappa (1)


"They who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."
- Benjamin Franklin


Benny himself!
Damit eine Demokratie funktioniert, bedarf es mündige und politisch aufgeklärte Bürger. Was ein Widerspruch an sich ist: Denn ein politisch mündiger Bürger würde keine der heutige Parteien wählen und wenn, dann mit grimmigen Bauchschmerzen das kleinste Übel. Es ist schon fast ein Allgemeinplatz, aber es geht schon lange nicht mehr darum, das Volk und deren Interessen zu vertreten, sondern die Partei und deren Machterhalt. Die Partei sichert das Einkommen der Kaste der Berufspolitiker, wobei der Wähler in der Verteilung der Sitze (sprich: Kuchenstücke, Anteile an der Macht) im Parlament eher stört, als dass er nützlich ist. Er ist eine unbekannte Größe, die es zu manipulieren gilt. Ist diese Ansicht zu polemisch, marxistisch-leninistisch oder zu sehr der Wirklichkeit entrückt? Vielleicht, aber um ein Abbild und Modell der aktuellen Situation zu bekommen, ist dieser Denkansatz vermutlich nicht verkehrt.

Bei einem der Interviews, die ich von Frank Zappa gesehen habe, ging es unter anderem darum, ob wir überhaupt in einer Demokratie leben, was dieser stark bezweifelt hatte. Er hat eine These aufgestellt, die sich im ersten Augenblick grotesk anhört und für die er teilweise heftig kritisiert worden ist. Eine Demokratie setzt voraus, dass eine Stimme des Bürgers den gleichen Wert wie eine andere Stimme hat (das Ideal der politischen Gleichheit), aber da nicht alle Menschen die gleiche Bildung und Erziehung haben, besitzen deren Stimmen nicht den gleichen Wert. Dieser wird durch die Information kontrolliert, die ein einzelner Bürger bekommt und ist abhängig von seiner Erziehung und den Medien bestimmt, die wiederum von der Wirtschaft kontrolliert werden. Eine wüste Theorie, oder? Das dachte ich auch, denn eine Stimme, ist eine Stimme, ist eine Stimme. In diesem Zusammenhang sollte man wissen, dass die Kluft zwischen denjenigen, die wählen und den Bürgern, die nicht wählen, auch in unserem Land immer größer wird und direkt mit dem Einkommen, dem Anteil an den Produktionsmitteln und der Erziehung gekoppelt ist, kurz: Die Unterschicht mit den dreckigen Jobs und der niedrigsten Bildung wählt nicht, während die Bürger, die noch am Wohlstand der Gesellschaft und Erziehung teilhaben, die.... gehen zur Wahl.

Monday, May 12, 2014

Und den Sticker Ihrer Wahl brachte: Frank Zappa

The name of this song is "Penguin in Bondage". And it’s a song that deals with the possible variations on a basic theme which is...well, you understand what a basic theme is.
- Frank Zappa

Mein Geist ist stets unruhig und zur Zeit beschäftigt er sich mit Frank Zappa und den Menschen hinter der Musik. Youtube sei Dank gibt es einiges an Interviews zu sehen und zu hören.  Ein äußerst interessanter Mann und einer der größten lebenden "Random Bullshit Dedektoren", was Politik und Medien anging. Seine größte Sünde: Eigenständiges Denken, ein Verfechter der Freiheit und Kämpfer gegen die Zensur. Er ist einer derjenigen, der das Volk darauf hinweist, dass der "Kaiser keine Kleider anhat" und damit hat er sich nicht gerade einen großen Grad an Beliebtheit in gewissen Kreisen erarbeitet. Im Verlauf einiger Interviews über die Zensur in den USA bin ich auf den Sticker aus den 90er gestoßen, den er selbst geschrieben hat und freiwillig auf seiner Platte "Jazz from Hell" angebracht hatte.

http://www.cognitivedissident.org/images/20101209-warningsticker.jpg

Inhalt und Sprache garantieren, dass der Hörer nicht in Hölle landen. Beruhigend, nicht wahr? Der Hintergrund: In den 80er wurde das PMRC (Parents Music Resource Center) gegründet, damit Eltern schon anhand eines Aufklebers wissen, dass ihre Kinder Musik mit anstößigen Texten hören, die mit den religiösen Werten von christlichen Fundamentalisten nicht in Einklang zu bringen sind. So einen "Parental Advisory Aufkleber" hat natürlich auch "Jazz from Hell" bekommen, jedoch: Auf rein instrumentellen Platten sind in der Regel eher selten anstößige Texte zu finden. Kein Wunder, dass Herr Zappa ein wenig angepisst war. Als Warnung, dass man mit dem Kauf dem "Anti-Christen" huldigt, hat der Aufkleber seine Schuldigkeit getan.



Sunday, March 30, 2014

Blasmusik und alte Säcke - der Versuch einer Glosse (1)

Betriebsfeste mit einem Motto sind Veranstaltungen, die ein aufrecht gehender Mann von Verstand eigentlich meiden sollte. Vor allem, wenn es ein bayrischer Abend im tiefsten Bayern ist: Kokolores und Folklore haben nicht nur die Vokale gemeinsam, sondern bilden oft ein Duo des Grauens, dass sich selten über weißblaue Tischdekoration, Brezen und Radi hinausbewegt. Mit der gelebten Wirklichkeit eines Bayern und seiner Kultur hat das nur wenig gemein. So sind dem Aufruf zur bayrischen Verkleidung dann meist die Zugereisten aus Restdeutschland nachgekommen, während der gewöhnliche Bayer - ohne Tracht - in sein Bier gegrantelt hat.

Ich weiß es nicht, wie es den anderen mutigen Mitstreitern des bayrischen Abends ergangen ist, die ein Schweineschnitzel bestellt hatten, meines war ein klassisches Rentner Essen: Das Schnitzel konnte man mit der Gabel unter leichtem Druck zerteilen, Pfeffer und Salz sind für den Koch exotische Gewürze und deshalb in einem traditionellen Essen überbewertet. Der Kartoffelsalat kam vom Eimer aus dem Kühlhaus direkt auf den Teller, verfeinert von einem Gurkenabrieb. Dazu noch ein Blaskapelle, die während des Essens unsere Tische direkt beschallt hat und jeden Versuch einer Unterhaltung im Keim erstickt hat. Alles zusammen eine fürchterliche Kombination und es hat nicht lange gedauert, bis ein kleiner Haufen von Verzweifelten sich auf die Flucht begeben hat. Als letzte Bastion des Widerstands gegen die organisierte Fröhlichkeit wurde ein Tisch vor der Lokalität ausgewählt und alsbald fand man sich in erquicklichen Gesprächen wieder. Habt ihr gewußt, dass man anhand der Position der Schleife an einer Tracht herausfindet, ob es sich um eine Witwe oder Single handelt? In einer Horde von Frauen bekommt man das Rüstzeug für eine zweite Karriere als Heiratsschwindler, glaubt es mir. Natürlich kam es auch zur einer Frage, die man als älterer Herr in Gegenwart von Frauen fürchtet: "Wie alt bist du denn?" Da gibt es verschiedene Strategien. Ich persönlich bevorzuge die Strategie der ehrlichen Antwort, bei der man dann so erbauliche Sätze hören kann, wie "Und du kannst noch alleine über die Strasse gehen? Sehr beeindruckend! Du hast dich fantastisch gehalten!" Danke Mädels, genau das, was ich hören wollte. Der alte König verbeugte sich noch einmal und schritt mit dem letzten Rest seiner Würde von dannen. Natürlich habe ich weder abgedankt, noch diesen Satz gehört... ihr müsst mich schon von meinem Thron der Ignoranz stürzen, junges Volk!

Sunday, March 23, 2014

Fund des Wochenendes: Graveyard Train

Ich muss ein Video mit euch teilen, dass mir ein dickes Grinsen in das Gesicht gezaubert hat. Das ganze ist ein Musik Video von "Sideshow Alley", ein Projekt, das verschiedenste Gruppen und Künstler "live" in irgendwelchen Hinterhöfen und Seitenstrassen in New York oder in Melbourne (Australien) aufnimmt. Meine Empfehlung ist es in einer ruhigen Stunde durch ein paar der Videos zu stöbern - da sind einige Perlen verborgen.





Graveyard Train: 6 Jungs im Chorgesang, Waschbrett, Banjo, Hammer&Kette, Gitarren, ein schweigsamer Schlagzeuger und Kontrabass. Was will man mehr? Ich habe da Visionen von einer Kneipe, in der das Puplikum entweder betrunken mitsingt oder bewußtlos ist....

Monday, March 17, 2014

There will be an app to make that all better. Some day!

Bruce Sterling hat eine sehr interessante Rede gehalten, über die ich gestolpert bin. Ich persönlich halte Ihn für ein arroganten, selbst eingenommenen Pinsel, der sich selber für zu wichtig hält…. He! Ähnlichkeiten mit meiner Person sind rein zufällig! Aber er kann schreiben und ist ein faszinierender Denker in meinen Augen. Da ist eine Weisheit in seinen Worten, die ich ihm eigentlich nicht zugestehen möchte, obwohl er ein paar meiner Lieblingsbücher in Sachen Cyberpunk geschrieben hat. In seiner Rede hat er unter anderem angemerkt, dass auf den Vorträgen und Präsentationen, die er besucht hat, kein Mensch mehr das Wort PC in den Mund genommen hat, und ein Apple Computer nur noch “Apple” genannt wird. Ein wunderbarer Vorwand, um mal wieder ein wenig über das digitale Zeitalter zu schimpfen, obwohl ich eigentlich eine Zeitlang nicht mehr darüber schreiben wollte. Es frustriert mich geradezu, zu sehen, welche Entwicklungen mit der digitalen Vernetzung unserer Welt stattfinden. Die Enthüllungen eines Edward Snowden zeigen nur die Spitze des Eisbergs, aber um in Übung zu bleiben.... Zetern in gehobener Form!

Sunday, March 9, 2014

HTML: Einfache Image Gallerie für das Java/HTML Widget


Als ich mit dem Blog vor 2 Jahren anfing, war es einer meiner Ziele, die "Tools of Trades" des Internets zu lernen. Dazu gehört natürlich auch ein paar Grundkenntnisse von HTML. Daher wird das Motto meines heutigen Beitrags lauten: "Wie verschönere ich meinen Blog möglichst schmerzfrei mit geringen HTML Kenntnissen!"  Und ich bin sogar verführt, sozusagen eine kleine Reihe von Beiträgen daraus zu machen. Hmm, "Blogger Tips&Tricks"? Mal sehen... Wie der geneigte Leser vielleicht schon bemerkt hat, befindet sich auf der rechten Seite des Blogs eine neues kleines Gadget, mit dem ich ein paar meiner Lieblingsbeiträge mit Icons und Bilder verlinkt habe:

Shiny new toy!
Das Schöne daran ist, dass es wirklich einfach mit Blogger zu verwirklich ist, darum gleich mit einem Kopfsprung in die Materie. Und das ist der Löwenanteil an HTML Code, den Ihr dafür braucht:
<a href=""><img src="" width="" height="" title="" ></a>
Sieht nicht sehr beeindruckend aus, oder? So muss es sein, wir wiederholen das Mantra unseres kleinen Blogs: "Schmerzfrei und mit geringen Kenntnissen zu verwirklichen!".