Saturday, July 12, 2014

Errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum!

Die Götter haben dich mir gegeben, damit du mein Haus regierst.
Pani Grahan

Arabischen Stämme hatten schon immer eine handvoll Bräuche, die faszinierend sind und die wichtigen Dinge des Lebens betonen. Das überlieferte Brauchtum des Propheten (Sunna) umfasst zum Beispiel 4 Eckpfeiler: Gut Riechen, Anstand, die Vermählung und das Zähneputzen. Vor allem die Erwähnung des Zähneputzens in diesem Kanon an Verhaltensweisen hat mich fasziniert. Wenn man es sich es genau überlegt, macht das durchaus Sinn und hat seinen Ursprung vermutlich in dem Zorn der Bräute, die es leid waren, streng aus dem Mund riechende Jünglinge vor versammelter Mannschaft zu küssen. Der Imam - das religiöse Oberhaupt - war im Rahmen der Zeremonie angehalten zu fragen, ob kein Zwang vorliegt, der die beiden Liebenden vor den Altar getrieben hat. Im Gegensatz zu den christlichen Bräuchen: In manchen Gegenden war es üblich, dass die Brüder der Braut mit gezückter Schrotflinte hinter dem Bräutigam standen, um dessen Bereitwilligkeit zum Akt der Ehe aufrecht zu erhalten. Die griechische Hochzeit, wie es bei uns in der Gegend salopp heisst. Fahnenflucht hat eine lange Tradition und das hat nicht zuletzt in fragwürdigen Bräuchen seinen Ursprung, wie zum Beispiel die Geschichte mit dem Holzscheit. Um den zukünftigen Ehegatten mit den Verhältnissen nach der Hochzeit vertraut zu machen, musste dieser auf einem scharfkantigen Holz knien und Aufgaben seiner geliebten Verlobten lösen.... Nun, um es mit Lucky Luke zu sagen: "Ein Mann macht sich Sorgen um seine Zukunft, ab dem Zeitpunkt, an dem er heiratet."

Wie ich auf das Thema komme? An diesem Wochenende wurde auf Teufel komm raus geheiratet und auf einer dieser Feiern war ich: Gemütlicher Abend, die Brautentführung blieb uns erspart und der Bräutigam konnte geraden Schrittes das Lokal verlassen. In einem heldenhaften Akt der Aufopferung habe ich mir sogar die üblichen Sprüche zur Ehe und Hochzeit verkniffen, denn beide Paare haben nicht aus steuerlichen Vorteilen geheiratet - was man Ihnen hoch anrechnen muss. Hmm, obwohl: Bei der zweiten Trauung bin ich mir nicht sicher.... auch in Bayern haben Töchter Brüder. Und natürlich kann ich mich nicht beherrschen und muss zumindest im Blog noch einen weiteren meiner Lieblingssprüche aus besagten Lucky Luke Heft zum Thema Ehe loswerden:

"Die Ehe ist eine Institution, die es zwei Menschen erlaubt, gemeinsam Schwierigkeiten zu meistern, die sie nie gehabt hätten, wenn sie nicht geheiratet hätten!"


Thursday, July 10, 2014

Random Rant: Tante Google greift zur Weltherrschaft

Einer meiner Lieblingsbeiträge im Blog ist "Augmented Reality: I have a bad feeling" und warum ich darüber schreibe, hat seinen Ursprung in der jüngsten Vergangenheit, genauer: Letzte Woche. Da standen vor meinem Arbeitgeber Jungs mit Smartphones in der Hand und haben ein vernünftiges Lokal gesucht, in dem man Essen bestellen kann, ohne einen Eimer dazu bestellen zu müssen. Eine App machts möglich und die Informationen dazu kamen von Tante Google, ahem... Google Places. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich die Zukunft in unserer Gegenwart einrichtet. Die Frage nach dem Wert der Informationen in unserer schönen neuen Welt bleibt nach wie vor, denn: Kann man den Informationen trauen? Bereitet euch wieder auf einen Text mit paranoiden Tendenzen und höheren Unfug vor!


Flat Earth Society presents: Information & Control

Auf Wired findet sich ein Artikel, in dem beschrieben wird, wie ein Restaurant in Washington in die Pleite getrieben worden ist und zwar mit Hilfe von Google Places. Der Besitzer war ein älterer Herr über die 70 Jahre und hat sich den Luxus geleistet, Erfindungen wie das Internet komplett zu ignorieren. Böse Buben und Mädels haben in Google Places einfach die Öffnungszeiten geändert, was nicht die schlechteste Idee ist, um einen Noob in die Pleite zu treiben. Erst als jemand den alten Knaben angerufen hatte und ihn gefragt hatte: "Warum hast du eigentlich Samstags, Sonntags und Montags zu?" wurde klar, warum seit längerer Zeit keiner mehr an Wochenenden in diesem Lokal etwas essen wollte. Was für eine wundervolle Geschichte, mit der man hausieren gehen kann, warum dieses Schicksal unausweichlich für einen Menschen ist, der vor 1980 geboren wurde. Die Zukunft gehört der jungen Generation, die sich das Smartphone in den nächsten Jahren zusammen mit einer Analsonde implantieren lassen, die Stromstöße verteilt, wenn man nicht Vegan genug lebt! Natürlich zählt der Bericht all die Fehler auf, warum dieser Restaurantbesitzer ein Narr war und warum Ignoranz vor der Realität nur bis zu einem gewissen Grad schützt. Im Grunde genommen, ist der Bericht eine einfache und simple Parabel des Informationszeitalters, welche das Ego der Wired Leser schmeichelt: "Ich bin mit dem Internet aufgewachsen, mir passiert das nicht!". Ach ja? Wenn das mal keine Illusion ist, oh mächtiger digital Native. Denn das Interessante an der Geschichte sind nicht die Unzulänglichkeiten eines alten Mannes, der aktuelle technische Entwicklungen verschlafen hat, sondern dass das Internet auch in unser Leben eingreift, wenn wir es nicht benutzen oder uns diesem verweigern. Und vor allem dann, wenn wir glauben, eine Firewall und ein paar auf "Privat" gestellte Optionen bei Facebook sind ein Garant der Freiheit und Unabhängigkeit.