"Es gibt zwei Arten von Narren: Der eine sagt 'Das ist alt und deshalb gut.'
Der andere sagt 'Das ist neu und deshalb besser.'"
John Brunner
Amazon Antiquariat |
Nachdem ich mit dem üblichen Rant über die Gefahren des Internets und der neuen Technik hergezogen bin, ist auch eine gewisse Nachdenklichkeit eingetreten. Die neuen Technologien werden nicht verschwinden, sondern rasant in unseren Alltag integriert werden - das steht nicht in Frage. Viel interessanter ist: Wie gehen wir damit um? Das World Wide Web zum Beispiel ist mal gerade 25 Jahre alt, steckt sprichwörtlich noch in den Kinderschuhen und ist schon jetzt nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Einer der erste Erwähnungen eines weltweiten Datennetzes und dessen soziologischen Folgen war 1975 in einem Science Fiction:
"Der Schockwellenreiter"
von John Brunner, eine Dystopie über eine vernetzten Gesellschaft. Einer der Hauptthemen in dem Buch war die Kontrolle über das weltweite Datennetzwerk und die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Nun, da Opas verstopfter Stuhlgang gerne auf eine unglückliche Kindheit zurückgeführt wird, ist mein Misstrauen gegenüber gewissen neuen Formen der Technik wohl das Lesen der falschen Bücher zuzuschreiben. Manche bezeichen das Buch gern auch als den Urvater des Cyberpunks, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass die Welt durch den Fortschritt der Technologie keine bessere geworden ist. Ein Credo, dass ich gerne und oft predige, aber eigentlich nicht das meine ist. Die nackte Wahrheit: Ich bin definitiv nicht der Narr, der meint "das ist alt und deshalb gut". Ich liebe Technik, HighTech Junk und die Erfindung des Internets, das mich vom Besuch staubiger Bibliotheken und den Axtmördern befreit hat, die sich üblicherweise dort als Personal tarnen. Auch wenn "Der Schockwellenreiter" fast 40 Jahre auf dem Buckel hat, und manche Beschreibungen unserer heutigen Gegenwart eher zu belächeln sind, kann man sich das eine oder andere in Bezug auf das Internet, Big Data und dem Internet der Dinge abgreifen.